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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Blended Learning als Bestandteil der Lehre der Medizinischen Soziologie: Vorteile und Herausforderungen

Meeting Abstract

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  • Katharina Quaschning - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland
  • Josef Unterrainer - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland
  • Mirjam Körner - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-032

doi: 10.3205/20gma042, urn:nbn:de:0183-20gma0426

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Quaschning et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen stehen oft mehrere Alternativen zur Verfügung, deren Vor- und Nachteile im gemeinsamen Gespräch zwischen Arzt und Patient dargelegt und diskutiert werden müssen. Dazu bedarf es neben einer tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung spezifische Kommunikationsstrukturen, die den Patienten ermutigen, seine Erwartungen, Ziele und Präferenzen zu äußern.

Ziel des Lehrprojekts war die Konzeption und Evaluation eines Seminars zur „Patientenbeteiligung bei chronischen Krankheiten“ im Bereich der Medizinischen Soziologie im Wintersemester (WS) für Studierende der Humanmedizin im ersten Semester. Die Ausgestaltung des Lehrprojekts erfolgte nach den Prinzipien des Blended Learnings [1], die Inhalte basieren auf den im NKLM (Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin, 2015 [http://www.nklm.de]) genannten Kompetenzen und Lernzielen (vgl. u.a. Kapitel 14c ärztliche Gesprächsführung). Durch die Auseinandersetzung mit dieser Thematik sollen die Studierenden dazu befähigt werden, Beteiligungs- und Informationsbedürfnisse von Patientinnen und Patienten zu erfragen, einzubeziehen, bei der gemeinsamen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen und Beratungssituationen entsprechend anzupassen. Hierbei sollen soziale, personale und kommunikative Fähigkeiten gefördert werden.

Methoden: Vor der Erstellung der Pilotversion wurden 90 Studierende im WS 2016/17 zu Ihren Wünschen und Bedarfen in Bezug auf das künftige Lehrformat befragt (intern, formativ). Die Ergebnisse zeigten, dass das Format als Tagesseminar (Präsenzzeit: 9.00-18.00 Uhr zuzüglich Bearbeitung von Inhalten im Vorfeld) häufigeren und dafür kürzeren Unterrichtseinheiten während des Semesters bevorzugt wurde. Ferner wurde mehrheitlich der Wunsch nach einer orts- und zeitunabhängigen Vorbereitung auf das Seminar, z.B. mit Hilfe eines E-Learning-Moduls, geäußert. Vor diesem Hintergrund wurde im WS 2017/18 eine Pilotversion nach den Prinzipien des Blended Learnings erstellt, formativ und summativ (jeweils am Ende des Seminartages, ngesamt=241) evaluiert, im WS 2018/19 anhand der Ergebnisse (ngesamt=293) weiterentwickelt und aufgrund zufriedenstellender Ergebnisse im WS 2019/20 als fester Bestandteil in die Lehre integriert.

Ergebnisse: Die vorliegenden Evaluationsergebnisse zeigen neben einer deutlichen Qualitätsverbesserung der Veranstaltung (durchschnittliche Bewertung im WS 2015/16: 2,4 vs. WS 2018/19: 1,6) eine hohe Zufriedenheit, Akzeptanz und Praktikabilität des Lehrformats seitens der Studierenden und Dozierenden.

Diskussion: Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Darstellung der Entwicklung der Pilotversion bis zur Implementation der neu entwickelten Seminare nach den Prinzipien des Blended Learnings. Neben zentralen Inhalten und Methoden werden Stolpersteine im Prozess und Lösungsansätze (z.B. zur Sicherstellung der online zu bearbeiteten Aufgaben) beschrieben und diskutiert.


Literatur

1.
Wiepcke C. Computergestützte Lernkonzepte und deren Evaluation in der Weiterbildung. Blended Learning zur Förderung von Gender Mainstreaming. Hamburg: Kovač; 2006.