gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

eScouts für die digitale Lehre in der Medizin – Weiterentwicklung der didaktischen Ansätze zur Stärkung von innovativen Lehrformaten

Meeting Abstract

  • Isabelle von Kirchbauer - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland
  • Katja Weimann - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland
  • Katharina Mosene - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland
  • Salome Rathfelder - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland
  • Marjo Wijnen-Meijer - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland
  • Pascal Berberat - TU München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, TUM Medical Education Center (TUM MEC), München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-024

doi: 10.3205/20gma028, urn:nbn:de:0183-20gma0282

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 von Kirchbauer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog und im Entwurf der neuen Approbationsordnung formulierte Forderung nach kompetenzorientierter Ausbildung im Medizinstudium legt den Fokus neben dem Wissenserwerb insbesondere auf die Aneignung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen.

Diese neue Fokussierung auf Kompetenzen innerhalb der medizinischen Kerncurricula erfordert eine neue Art der Lehre: einen aktiven, selbstbestimmten und praxisorientierten Lernprozess für die Studierenden.

Hierfür bietet der Einsatz von eLearning innovative Wege. Die Umstellung auf digitale Lehrformate fordert spezielles didaktisches und technisches Know-how sowie zeitliche Kapazität seitens der Dozierenden. Eine Unterstützung der Dozierenden hinsichtlich didaktischer Innovationen und deren technischer und methodischer Umsetzung ist daher unabdingbar für die erfolgreiche Etablierung.

Methoden: Als innovatives Lehrformat wird die Methode des Flipped Classroom (FC) [1] eingesetzt, mit der Überzeugung, dadurch Raum für kompetenzbasierte Ausbildung zu schaffen. Vor diesem Hintergrund werden Medizinstudierende als studentische Hilfskräfte zu eScouts für die digitale Lehre ausgebildet mit dem Ziel, die Dozierenden sowohl zu rechtlichen, technischen und didaktischen Konzepten und Fragestellungen umfassend zu beraten und zu unterstützen, als auch zeitlich in der Erstellung von digitalen Materialien zu entlasten.

Die eScouts werden geschult in technischen, rechtlichen und mediendidaktischen Grundlagen. Sie setzen diese vor dem Hintergrund ihres medizinischen Fachwissens ein um Dozierende dabei zu unterstützen, ihre Veranstaltungen im Sinne des FC umzustellen. Sie beraten bei der Ausarbeitung der didaktischen Konzepte und erstellen multimediale eLearning-Elemente, insbesondere eLectures und Screencasts für die vorbereitende Selbstlernphase der Studierenden. Zusätzlich unterstützen sie die Präsenzveranstaltungen durch den Einsatz von aktivierenden Tools, wie z.B. Pingo und Tweedback.

Ergebnisse: Im Rahmen des eScouts-Projekts wurden bereits mehrere klinische Lehrveranstaltungen auf die Methode FC umgestellt und werden weiterhin mit Evaluationsmaßnahmen begleitet, um eine nachhaltige Struktur der digitalen Medizindidaktik etablieren zu können.

Diskussion: Trotz der Unterstützung der eScouts, sind Lehrende von Beginn bis Ende der Umstellung vollkommen integriert und müssen ebenfalls Leistungen, wie z.B. die Inhalte in Form eines Drehbuchs selbst zu schreiben, erbringen.

Take home messages: Durch die eScouts wird eine kritische Schnittstelle zwischen Mediendidaktik und supportbedürftigen klinischen Dozierenden bedient. Sie erleichtern mit ihrem technisch-didaktischen Grundlagen- und dem medizinischen Fachwissen den Dozierenden den Zugang zur Umsetzung innovativer Lehrformate. Ihre aktive Einbindung in die Mitgestaltung und Weiterentwicklung der Lehre sensibilisiert für neue Medien und fördert die Etablierung einer nachhaltigen Struktur der digitalen Medizindidaktik.


Literatur

1.
DeLozier SJ, Rhodes MG. Flipped Classrooms: a Review of Key Ideas and Recommendations for Practice. Educ Psychol Rev. 2017;29:141-151. DOI: 10.1007/s10648-015-9356-9 Externer Link