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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Hat das Lernverhalten Auswirkung und Einfluss auf das subjektive Erleben der eigenen Resilienz?

Meeting Abstract

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  • Alexandra Huber - Berner Bildungszentrum Pflege, Fokus K, Bern, Schweiz
  • Seraina Recht - Berner Bildungszentrum Pflege, Fokus K, Bern, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-005

doi: 10.3205/20gma005, urn:nbn:de:0183-20gma0052

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Huber et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Unter Resilienz versteht man die eigene Widerstandsfähigkeit, die innere Stärke, die einen durch das Leben begleitet [1]. Im Zentrum die Resilienz = innere Stärke umgeben mit sieben Blütenblätter (Akzeptanz, Lösungsorientiertheit, Zukunft planen, Kontakte entwickeln, Verantwortung übernehmen, Optimismus und Opferrolle verlassen).

Nahezu in jedem dieser sieben Blätter findet sich eine Interpretation wieder, die sich auf das Lernverhalten adaptieren lässt wie, Verantwortung ergreifen für den eigenen Lernprozess, planen und beeinflussen der eigenen Zukunft, Lösungen entwickeln und Situationen akzeptieren. All das hilft einem Menschen, einen Sachverhalt optimistischer anzugehen. Es ist bekannt, dass bewusste und wirksame Lernstrategien einer Person helfen, sich geplant, entspannter und selbstbewusster für eine Prüfungssituation vorzubereiten [1].

Methode: Wir befragten elektronisch mittels findmind, Studierende n=57, im 5. Semester des Berner Bildungszentrums Pflege, über ihr Lernverhalten und deren Auswirkung und Einfluss auf die eigene Resilienz. Zusätzlich wurde eine Erhebung mit dem Resilienz-Selbsttest [2] durchgeführt.

Ergebnisse: Die Frage ob das eigene Lernverhalten den Stresspegel vermindert hinsichtlich Prüfungen, wurde von den Studierenden mit 63.5% mit Ja beantwortet. Die meisten Studierenden fühlen sich resilient in Bezug auf schulische = 78%, praktische in der klinischen Praxis = 94% und private = 96% Herausforderungen. Bezüglich Lehrmethoden, welche aus Sicht der Studierenden die Resilienz fördern, wird das Selbststudium mit 20,9% am meisten genannt folgend von Fallbesprechungen mit 18.3% und dem Kommunikationstrainings mit Simulationspatienten mit 17.6% (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Diskussion: Die Umfrage hat gezeigt, dass unsere Mit-Studierenden einen Zusammenhang zwischen Lernverhalten und Resilienz erkennen. Selbststudium und Kommunikationstrainings mit SP, werden als resiliente Lehrmethoden angegeben. Dieses Wissen soll den Lehrplanentwicklern helfen die genannten Lehrmethoden vermehrt in die Curricula zu implementieren, sodass die Studierenden während ihres Studiums resilient bleiben.

Take home message/Fazit: Diese Studie zeigt auf, dass das Einbeziehen von Studierenden in die Curriculums Planung einen Mehrwert bringt, um deren Resilienz zu stärken.


Literatur

1.
Rampe M. Der R-Faktor. Das Geheimnis unserer inneren Stärke. Frankfurt/M., München: Knaur Verlag; 2004.
2.
Bundesamt für Gesundheit. Resilienz-Selbsttest, Europäisches Resilienz Projekt. Wien: Bundesamt für Gesundheit; 2019.