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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Auswertung von Evaluationsdaten um anvertraubare professionelle Tätigkeiten (APTs) für das Blockpraktikum in der medizinischen Ausbildung zu identifizieren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Severin Pinilla - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (UPD), Schweiz; Institut für medizinische Lehre (IML), Assessment und Evaluation, Schweiz; Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie; Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD), Bern, Schweiz
  • Andrea Cantisani - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (UPD), Schweiz
  • Christoph Nissen - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (UPD), Schweiz
  • Stefan Klöppel - Universitätsklinik für Alterspsychiatrie und Psychotherapie; Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD), Bern, Schweiz
  • Werner Strik - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (UPD), Schweiz

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-05-12

doi: 10.3205/19gma296, urn:nbn:de:0183-19gma2965

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Pinilla et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Konzept der anvertraubaren professionellen Tätigkeiten (APTs) wird zunehmend auch in der medizinischen Ausbildung eingesetzt [1], [2]. Bisher gibt es wenige Daten aus dem deutschsprachigen Raum, und insbesondere für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie, die für die Entwicklung von APT-basierten Curricula für Blockpraktika genutzt werden können. Für die vorliegende Studie werteten wir die Blockpraktikumsevaluationen und arbeitsplatz-basierten Assessments des gesamten Jahres 2018 umfassend aus und leiten Empfehlungen für arbeitsplatz-basierte Curricula ab.

Material und Methoden: Die Pflichtblockpraktikumsrotation im Rahmen des Masterstudiums Medizin der Erwachsenenpsychiatrie der Universitäten Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern dauert vier Wochen. Pro Rotation (insgesamt zehn pro Jahr) befinden sich zeitgleich zwischen 9-12 Studierende in der Klinik (N=114). Die klinikinternen schriftlichen Evaluationen (quantitativ und qualitativ), sowie die elektronischen Evaluationen des Blockpraktikumjahres (quantitativ) und die Blockpraktikums-Testatblätter (quantitativ und qualitativ) mit Angaben zu durchgeführten Mini-CEX-Assessments wurden für das gesamte Blockpraktikumsjahr 2018 gesichtet und auf Auswertbarkeit geprüft.

Ergebnisse: Es konnten insgesamt 106 (93%) schriftliche klinikinterne Evaluationen mit Kommentaren, 103 (90%) Testatblätter mit Kommentaren und 106 (93%) elektronische Evaluationsergebnisse der Monate Februar bis November 2018 (gesamter Blockpraktikumszeitraum) ausgewertet werden. Bei 23% der Studierenden wurden die Inhalte der Mini-CEX schriftlich im Testatblatt dokumentiert (am häufigsten die Erhebung des Psychostatus, N=15), bei 26% wurden die Inhalte der Referate dokumentiert (meist eine Patientenvorstellung, N=12), 74% der Blockstudierenden erhielten schriftliches Feedback zu ihren Stärken (meist Motivation (n=40) und Professionalität (n=40)) und 50% erhielten schriftliches Feedback zu Verbesserungsmöglichkeiten (meist Fachwissen allgemein (n=16) und psychopharmakologische Kompetenzen (N=11)). Sowohl bei der Globalbeurteilung des professionellen Verhaltens (Gesamtdurchschnitt = 8.24, SD=0.86, Skala: 1 - 3 = unter den Erwartungen, 4-6 = den Erwartungen entsprechend, 7- 9 = über den Erwartungen) als auch bei der Fachkompetenz von Studierenden (Gesamtdurchschnitt =7.69, SD=.04) zeigten sich insgesamt hohe Durchschnittswerte und eine leichte Zunahme über das Blockpraktikumsjahr.

Schlussfolgerungen: Aus unseren Evaluationsergbnissen konnten vorläufig die Erhebung des Psychostatus mit Suizidalitätseinschätzung, der Einsatz von standardisierten Diagnoseinstrumenten (u.a. BDI-II, HAMD, MMS) und das psychiatrische Eintrittsgespräch als geeignete APTs für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie identifiziert werden. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um Prüfung und Dokumentation dieser APTs longitudinal im Blockpraktikum nutzen zu können.


Literatur

1.
Chen HC, van den Broek WS, ten Cate O. The case for use of entrustable professional activities in undergraduate medical education. Acad Med. 2015;90(4):431-436. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000586 Externer Link
2.
Michaud PA, Jucker-Kupper P; the members of the working group. Principal Objectives and Framework for Integrated Learning and Education in Switzerland. Bern: Joint Commission of the Swiss Medical Schools; 2017.