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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Lehrfilme zu Massagetechniken in der Lehre der Rehabilitationsmedizin – Evaluationsergebnisse aus drei Kohorten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gerald Stiller - Medizinischen Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Hannover, Deutschland
  • Christoph Korallus - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Hannover, Deutschland
  • Volker Paulmann - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Bereich Evaluation & Kapazität, Hannover, Deutschland
  • Marianne Behrends - Medizinischen Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Hannover, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP-01-05

doi: 10.3205/19gma233, urn:nbn:de:0183-19gma2337

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Stiller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Unterrichtsmodul „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ im 5. Studienjahr der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover werden als eine Form der manuellen Therapie verschiedene Massagetechniken vorgestellt. Eine zum Praktikum einführende Kurzvorlesung vermittelt zunächst theoretisches Basiswissen und physiologische Grundlagen der Massagetherapie. Im anschließenden dreistündigen Praktikum erwerben die Studierenden praktische Fertigkeiten in Techniken der klassischen Massage, sowie einführend in Bindegewebsmassage, Colonmassage und Narbenmassage. Zur jeder Massagetechnik wurde ein Lehrfilm erstellt. Nach einem theoretischen Intro zeigen die Filme den typischen Ablauf der jeweiligen Massage, die mit Off-Kommentar und Einblendungen erläutert werden. Die Lehrfilme dienen als ergänzendes Lernmaterial, das eine Brücke bildet zwischen den theoretischen Grundlagen, den Praktika und dem eigenständigen Üben, auch in Hinblick auf die Prüfung.

Methode: Am Ende der Modulveranstaltungen wurden die Studierenden im Rahmen der Lehrevaluation zusätzlich zu den Lehrfilmen befragt. Die Studierenden konnten anhand einer 6-stufigen Skala (von 1=sehr hilfreich bis 6=überhaupt nicht hilfreich) bewerten, für wie hilfreich sie die Lehrfilme hinsichtlich der Vorbereitung auf das Praktikum, dem Verständnis der Theorie, dem Erlernen der Massagetechniken und dem Verständnis der therapeutischen Ansätze einschätzen. Anhand der Freitextkommentare wurde zudem untersucht, welche Gründe vorlagen, falls die Filme nicht angeschaut wurden. Insgesamt drei Durchläufe im Studienjahr 2016/17 und 2017/18 wurden untersucht.

Ergebnisse: In der 1.Kohorte nahmen 68 Studierende an der Evaluation teil, 21 von ihnen hatten sich einen oder alle Filme angesehen und bewerteten alle untersuchten Aspekte der Lehrfilme im Mittel mit 1,9. In der 2. Kohorte lag die Bewertung bei 2,4, bei 18 von 80 Studierenden, die die Filme sahen, in der 3. Kohorte ebenfalls bei 2,4 bei insgesamt 20 von 75 Studierenden.

Die Analyse der Freitexte zeigte, dass 8 Studierende (17%) in der 1. Kohorte nichts von der Existenz der Lehrfilme wussten. In den anderen beiden waren es einmal 23 und einmal 22 Studierende, was jeweils 29% der Befragten ausmacht.

Schlussfolgerungen: Im Mittel wurden die Lehrfilme von den Studierenden als hilfreich eingeschätzt. Die Analyse der Freitexte zu den Gründen, darum die Filme nicht angeschaut wurden, zeigt aber, dass in der 2. und 3. Gruppe fast ein Drittel der Studierenden nichts von Existenz der Filme wusste. Eine lernförderliche Wirkung können Lehrangebote aber nur erreichen, wenn sie in das Lehrsetting eingebunden sind, bzw. ein Szenario existiert, in dem Lehrfilme eine klare Funktion haben. Ergänzende Lernmaterialien laufen sonst Gefahr, von vielen Studierenden nicht wahrgenommen zu werden. Inwiefern sich der Aspekt der Einbindung ins didaktische Konzept auch die Bewertung der Lehrfilme auswirkt, muss noch weiter untersucht werden.