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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Zunahme der studentischen Zufriedenheit im PJ – eine Auswirkung der Änderungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Anna Schloßbauer - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • Bernhard Marschall - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • Jan Carl Becker - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV25-05

doi: 10.3205/19gma193, urn:nbn:de:0183-19gma1938

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Schloßbauer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: In den Jahren 2013 und 2014 wurden die ÄApprO im Hinblick auf das PJ in wesentlichen Punkten modifiziert bzw. ergänzt (PJ-Logbuch, PJ-Mobilität, Verlagerung der M2 Prüfung vor das PJ, u.a.). Ziel der vorliegenden Studie war es, PJ-Evaluationen davor (Beobachtungszeitraum 2007-2012 [1]) im Hinblick auf Gesamtbeurteilung, subjektiven theoretischen und praktischen Lernerfolg, bzw. Einflussfaktoren darauf, mit denen während bzw. nach o.g. Änderungen zu vergleichen (Beobachtungszeitraum 2011-2016).

Methoden: Retrospektiv wurden PJ-Evaluationen von insgesamt 2124 PJ-Tertialen im Zeitraum von 2011-2016 an der Medizinischen Fakultät Münster ausgewertet (Studie II). Die Evaluationen erfassten diverse Teilaspekte, erfolgten Tertial-begleitend mittels EVALuna, waren anonym und nicht verpflichtend. Verglichen wurden die Ergebnisse mit der o.g. vorangegangenen Studie (2007-2012) mit einem N=2078 (Studie I).

Ergebnisse: Die Rücklaufquote der Studie II lag bei 54,4% (Studie I 72,5%). Signifikante Verbesserungen von Studie I zu II konnten dabei für alle Tertiale in Gesamtbeurteilung und praktischem Lernerfolg konstatiert werden. Auf insgesamt hohem Niveau wird nach wie vor das Wahlfach am besten, das chirurgische Tertial am schlechtesten bewertet, die Innere Medizin nimmt eine Mittelstellung ein. Die Effektstärke des Grundfaches (Chirurgie, Innere Medizin, Wahlfach) auf den subjektiven praktischen Lernerfolg lag in Studie II bei einem Wert von 0,44 nach Cohen und erklärt 16,2% der Bewertung dieses Parameters. Gemäß Faktorenanalysen sind nach wie vor die Betreuung (zw. Studie I und II rückläufig) und das selbstständige Arbeiten (zunehmend) die wichtigsten beeinflussbaren Einflussgrößen auf die Gesamtbeurteilung und erklären tertialübergreifend 55,8% der Varianz (Studie II). Gerade diese Parameter sind im Wahlfach besonders gut, in der Chirurgie vergleichsweise schlecht bewertet. Im Beobachtungs-zeitraum wurde an der Medizinischen Fakultät Münster sukzessive die Zahl der Lehrkrankenhäuser von 15 auf 30 erhöht. Neue Lehrkrankenhäuser wurden in diversen Teilaspekten zumeist besser beurteilt als präexistente. Detaillierte Analysen für die Gründe der Wahl des Lehrkrankenhauses sowie eine differenzierte Betrachtung der Gesamtbeurteilung, als auch des subjektiven Lernerfolgs etc. werden in Abhängigkeit der Grundfächer dargestellt.

Schlussfolgerungen: Die Gesamtbeurteilung und subjektive Einschätzung des Lernerfolgs verbessern sich zwischen Studie I (vor) und II (während/nach Anpassung der ÄApprO). Dazu tragen am Studienstandort Münster allerdings wesentlich neue Lehrkrankenhäuser bei und scheinbar weniger o.g. Gesetzesänderungen. Wesentlich Einflussgrößen dabei sind Betreuung und selbstständiges Arbeiten.


Literatur

1.
Becker JC, Tennie M, Marschall B. Zufriedenheit und Lernerfolg im Praktischen Jahr – im Wesentlichen eine Frage der Betreuung. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV16-276. DOI: 10.3205/16gma167 Externer Link