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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Eignen sich Leistungsmotivation und exekutive Funktionen zur Vorhersage von Erfolg im ersten Abschnitt des Studiums der Humanmedizin?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sabrina Kaufmann - Universität Rostock, AG für Ausbildungsforschung, Rostock, Deutschland
  • Brigitte Müller-Hilke - Universität Rostock, AG für Ausbildungsforschung, Rostock, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV18-01

doi: 10.3205/19gma136, urn:nbn:de:0183-19gma1362

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Kaufmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der zukünftige Staatsvertrag über die Hochschulzulassung im Fach Humanmedizin sieht neben der Abiturnote im AdH-Verfahren mindestens zwei schulnotenunabhängige Auswahlkriterien vor [1]. Die vorliegende Studie untersucht Leistungsmotivation als eine verhaltensbestimmende Eigenschaft und exekutiven Funktionen als Prädiktoren für Studienerfolg in der Vorklinik.

Material und Methoden: Mittels validierter Testverfahren wurden zum Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Semesters von Studierenden der Humanmedizin die exekutiven Funktionen (Tower of London, Regensburger Wordflüssigkeits- und Zahlenverbindungstest) sowie die Leistungsmotivation (Leistungsmotivationsinventar) erhoben. Vor Beginn des fünften Semesters wurden die M1-Ergebnisse erfasst und den exekutiven Funktionen und der Leistungsmotivation gegenübergestellt.

Ergebnisse: An unserer Studie nahmen 81 von insgesamt 226 im laufenden Studienjahr eingeschriebenen Studierenden teil. Korrelationsanalysen zwischen den Ergebnissen des M1-Examens, der exekutiven Funktionen und des Leistungsmotivationsinventars als Ganzes zeigten keine statistisch signifikanten Zusammenhänge. Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen LMI-Dimensionen zeigte jedoch eine signifikante Korrelation zwischen der Dimension „kompensatorische Anstrengung“ und den M1-Ergebnissen.

Schlussfolgerungen: Der signifikante Zusammenhang zwischen der LMI-Dimension „kompensatorische Anstrengung“ und den M1-Ergebnissen legt den Schluss nahe, dass ein vermehrter Energieaufwand als konstruktive Reaktion auf Versagensangst den Erfolg im Medizinstudium positiv beeinflussen kann [2]. Dieser Effekt sollte im Rahmen zukünftiger Studien mittels der LMI-Langversion näher beleuchtet werden. Darüber hinaus lassen unsere Auswertungen vermuten, dass exekutive Funktionen eher ungeeignet sind, Erfolg im vorklinischen Studienabschnitt vorherzusagen.


Literatur

1.
Kultusminsterkonferenz. Studienplatzvergabe im Zentralen Vergabeverfahren: Kultusministerkonferenz verabschiedet Entwurf des Staatsvertrags über die Hochschulzulassung. Berlin: Kultusministerkonferenz; 2018. Zugänglich unter/available from: https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/studienplatzvergabe-im-zentralen-vergabeverfahren-kultusministerkonferenz-verabschiedet-entwurf-des Externer Link
2.
Artino AR Jr, Holmboe ES, Durning SJ. Control- value theory: Using achievement emotions to improve understanding of motivation, learning, and performance in medical education. Med Teach. 2012;34(3):148-160. DOI: 10.3109/0142159X.2012.651515 Externer Link