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Zürcher interprofessionelle klinische Ausbildungsstation (ZIPAS): Konzeptionierung und Roll-Out
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Veröffentlicht: | 20. September 2019 |
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IP klinische Ausbildungsstationen (IPAS) werden als effektives Lernsetting für Gesundheitsberufe beschrieben, um interprofessionelle (IP) Kompetenzen zu schulen und Auszubildende auf die „work-force“ von morgen im Sinne einer optimalen Patientenversorgung vorzubereiten [1]. Auf IPAS versorgen Auszubildende Patienten selbständig und IP unter Supervision erfahrener Lernbegleiter (sog. Facilitators). Unseres Wissens liegt derzeit kein wissenschaftlich fundiertes Rahmenkonzept für eine IP Ausbildungsstation vor, das auf mehrere Medizinbereiche und Spitäler übertragen werden kann. Daher war es Ziel des vorliegenden Projektes, ein allgemeines und evaluiertes Konzept für eine IP Ausbildungsstation zu erstellen, sodass dieses nach erfolgreicher Pilotierung auf weitere Medizinbereiche und Spitäler übertragen werden kann (Roll-Out).
In Zürich wurde 2018 nach 1,5 Jahren Machbarkeitsstudie unter Beteiligung von sechs Institutionen die schweizweit erste IP klinische Ausbildungsstation (ZIPAS) auf einer neurologischen Bettenstation unter Einbezug der Berufsgruppen Medizin, Pflege, Physio- und Ergotherapie im UniversitätsSpital Zürich (USZ) erfolgreich pilotiert sowie evaluiert [https://www.careum.ch/zipas].
Alle substantiellen Erkenntnisse aus den Planungs- und Umsetzungshasen wurden via eines Projektteams in einem ZIPAS Handbuch (Pädagogisches Konzept, Tagesabläufe, Infrastruktur, Aufgaben der Facilitator…) dokumentiert, um ein rasches Roll-Out zur Implementierung in weiteren Medizinbereichen und Spitälern zu ermöglichen. Das Konzept wird ergänzt durch weitere wissenschaftlich fundierte Manuskripte, wie z.B. zu Lernzielen/Kompetenzen oder der Facilitator-Schulung sowie praxisrelevante Dokumente.
Das Roll-Out soll zunächst über universitäre Lehr- und Partnerspitäler der Medizinischen Fakultät der Uni Zürich erfolgen. ZIPAS implementierende Spitäler erhalten Zugang zu allen relevanten Dokumenten. Darüber hinaus stehen den implementierenden Spitälern ein ZIPAS Projektkoordinator als primärer Ansprechpartner, Experten aus dem Projektteam, sowie Dozierende für die Schulung von Facilitators und den Einführungstag für Auszubildende zur Verfügung. Weiterentwicklungen des ZIPAS Handbuches, bspw. durch eine fortlaufend Aktualisierung und Digitalisierung werden angedacht.
In Zürich wurde ein bisher einmaliges theoretisch fundiertes und evaluiertes Konzept für eine IP Ausbildungsstation entwickelt, das auf weitere Spitäler und Medizinbereiche übertragen werden kann. Im Rahmen des vorliegenden Beitrages soll dieses ZIPAS Konzept sowie die strategischen Planungsphasen zum Roll-Out sowie Ideen zur Weiterentwicklungen erläutert und diskutiert werden.