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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Einsatz einer „Low-Dose, High-Frequency“ CPR-Trainingsstation in der studentischen Ausbildung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Matthieu Michels - Uniklinik Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH an der Uniklinik Aachen, AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Michael Schauwinhold - Uniklinik Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH an der Uniklinik Aachen, AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Kim Hannah Pears - RWTH an der Uniklinik Aachen, AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Saša Sopka - Uniklinik Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH an der Uniklinik Aachen, AIXTRA, Aachen, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV11-05

doi: 10.3205/19gma085, urn:nbn:de:0183-19gma0854

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Michels et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Etwa drei bis sechs Monate nach einer Schulung nehmen unsere Fertigkeiten in der Durchführung von Reanimationsmaßnahmen ab. Um diese aufrecht zu erhalten, benötigt es regelmäßige Trainings [1]. Diese sind in ihrer Durchführung zeit- und personalintensiv. Neue low-fidelity-Simulations-Stationen mit Lern- und Lehrsoftware bieten eine Möglichkeit, einfache praktische Skills niederschwellig, zeitlich flexibel und Trainer-unabhängig zu üben. Durch ein „low-dose-high-frequency“ Training konnte im klinischen Bereich bereits eine effektivere Aufrechterhaltung von Fähigkeiten nach einem Training nachgewiesen werden [2]. Evaluiert werden soll nun, ob ein solches Trainingsgerät auch in der Ausbildung Medizinstudierender einen Stellenwert haben kann.

Methoden: An einem öffentlich zugänglichen Ort wurde die durch die American Heart Association empfohlene „Resuscitation Quality Improvement“ (RQI) Station der Firma Laerdal aufgestellt. In der dreiwöchigen Testphase mit freiwilliger Teilnahme durch Studierende aller Semester standen zur technischen Hilfestellung Mitarbeiter zur Verfügung. An der Station ermöglichte die Software in etwa 10-minütigen Einheiten das Trainieren von Thoraxkompressionen und Beatmung sowohl beim Erwachsenen als auch beim Säugling. Während und nach der Lerneinheit erfolgt ein verbales und visuelles Feedback durch die Software. Die Testphase wurde durch einen Fragebogen begleitet und die Leistungsdaten des Phantoms wurden nach individueller Anmeldung auf deutschen Servern gespeichert.

Ergebnisse: 28 Teilnehmer füllten die Fragebögen mit vierstufigen Likertskalen (1=sehr positiv; 4=sehr negativ) und einem Freitextfeld aus. Besonders positiv bewertet wurde die Möglichkeit, individuell (MW 1,04±0,19) und sowohl BLS für Erwachsene als auch für Kinder (MW 1,00±0,00) zu trainieren. Das Feedback wurde als motivierend (MW 1,11±0,31) empfunden, der Zeitaufwand gegenüber einem herkömmlichen Training überwiegend sehr gut (MW 1,36±0,56). Die Teilnehmer würden das RQI gerne regelmäßig nutzen (MW 1,11±0,31) und ermutigen die Organisatoren in den Freitexten unter anderem zu weiteren, verpflichtenden Trainings. Die Ergebnisse der Messphantome stehen zur Zeit noch aus und werden auf der Tagung vorgestellt.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine sehr gute Akzeptanz des RQI durch die Studierenden. Als kritischer Punkt sind die laufenden Kosten aus den jährlichen Gebühren für die individuellen Lizenzen zu nennen. Bei einer innerklinischen Anwendung werden diese durch Lehrgangskosten und Personalausfälle kompensiert; in der studentischen Lehre sehen wir eine erhebliche Diskrepanz zu von Peer-Tutoren geleiteten Kursen. Nichtsdestotrotz kann ein „low-dose high-frequency“ Training einen Mehrwert in der studentischen Ausbildung bieten. Studierende können unabhängig von Uhrzeit und Kursangebot ihre praktischen Fertigkeiten aufrecht erhalten und diese objektivierbar dokumentieren.


Literatur

1.
Greif R, Lockey A, Conaghan P, Lippert A, De Vries W, Monsieurs K. Ausbildung und Implementierung der Reanimation. Notfall Rettungsmed. 2015;18(8):1016-1034. DOI: 10.1007./s10049-015-0092-y Externer Link
2.
Sutton R, Niles D, Meaney P, Aplenc R, French B, Abella B, Lengetti E, Berg R, Helfaer V. Low-Dose, High-Frequency CPR Training Improves Skill Retention of In-Hospital Pediatric Providers. Pediatrics. 2011;128(1):e145-e151. DOI: 10.1542/peds.2010-2105 Externer Link