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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL)

25.09. - 28.09.2019, Frankfurt am Main

Gestaltung, Entwicklung und Evaluation der interaktiven E-Learning-Software „Histologie für Mediziner“ – Einfluss der Software auf den Lernerfolg und die Motivation von Studierenden im vorklinischen Abschnitt des Medizinstudiums

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christina Drees - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut der Anatomie I, Deutschland; Johann Wolfgang Goethe-Universität, Pädagogische Psychologie, Deutschland
  • Estifanos Ghebremedhin - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut der Anatomie I, Deutschland
  • Miriam Hansen - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Pädagogische Psychologie, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA), des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Lehre (CAL). Frankfurt am Main, 25.-28.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV9-01

doi: 10.3205/19gma065, urn:nbn:de:0183-19gma0651

Veröffentlicht: 20. September 2019

© 2019 Drees et al.
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Gliederung

Text

Das Ziel des Projekts besteht in der Entwicklung und der Evaluation einer interaktiven Lernsoftware für Studierende der Human- sowie der Zahnmedizin im vorklinischen Studienabschnitt. Die Anwendung orientiert sich an den entsprechenden Inhalten der Vorlesung und des Praktikums und deckt die histologischen Inhalte des Kursus Mikroskopische Anatomie der inneren Organe ab.

Mit Hilfe der Lernumgebung soll das Wissen selbstständig und in einer abwechslungsreichen und motivierenden Form wiederholt werden. Die Anwendung versteht sich dabei als multimediales Zusatzangebot zur Lehrveranstaltung.

Während der Entwicklungsphase wurden unterschiedliche lerntheoretische Modelle berücksichtigt. So teilt das Didaktische Design die Entwicklung von Lernumgebungen auf Basis des Kognitivismus in verschiedene Abschnitte auf [1]. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Prinzipien kann mit Hilfe dieses Instruktionsdesigns der Lernerfolg gesteigert werden [1]. Im Gegensatz zum Didaktischen Design beinhaltet das ARCS-Modell auch die für den Lernprozess notwendigen motivationalen Faktoren [2]. Es bezieht sich auf die vier Komponenten Aufmerksamkeit (Attention), Relevanz (Relevance), Erfolgszuversicht (Confidence) und Zufriedenheit (Satisfaction). Diese sollen der Motivationssteigerung dienen, die Ausdauer im Lernprozess fördern und somit positive Effekte auf den Lernerfolg generieren [2]. Durch den Einsatz interaktiver Elemente und die Verwendung visueller Effekte, Animationen, Sounds und einer abwechslungsreichen Gestaltung der Benutzeroberfläche (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) kann die Aufmerksamkeit des Users aufrechterhalten und ein Abbrechen des Lernvorgangs verhindert werden [2], [3].

Eine Beta-Version des Programms wurde im Cognitive Lab (N=10) untersucht, um festzustellen, welche Schwachstellen es aufweist. Mit Hilfe des System Usability Scale (SUS) erfolgte eine erste Einschätzung der Benutzerfreundlichkeit. Der durchschnittliche SUS-Score der Anwendung beträgt 91 (SD=5.16). Qualitative Analysen zur Usability wurden mittels eines Thinking-Aloud-Tests und der Methode des Question-Askings durchgeführt. Nach der ersten Befragung wurde eine zweite, modifizierte Softwareversion erstellt.

Um die Effektivität der interaktiven E-Learning-Anwendung zu untersuchen, wird aktuell eine umfassende Evaluationsstudie unter Nutzung eines experimentellen Wartekontrollgruppendesigns (N=240) durchgeführt.

Im Rahmen der Präsentation auf der Tagung wird, neben einer Darstellung der didaktischen Gestaltung, die Vorstellung der Ergebnisse aus dem Cognitive Lab und der Wartekontrollgruppenstudie erfolgen.


Literatur

1.
Clark RC, Mayer RE. E-learning and the science of instruction. Proven guidelines for consumers and designers of multimedia learning. San Francisco: Pfeifer; 2003.
2.
Keller JM. Motivational design of instruction. In: Reigeluth C, editor. Instructional design theories and models. An overview of their current studies. Hillsdale, NJ: Erlbaum; 1983. p. 383-436
3.
Keller JM, Kopp TW. An application of the ARCS model of motivational design. In: Reigeluth C, editor. Instructional theories in action. Lessons illustrating selected theories and models. Hillsdale, NJ: Erlbaum; 1987. p. 289-320