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Einleitung: Bei der Therapie orofacialer Dysfunktionen soll die Zahnmedizin (ZM) nachhaltig durch die Logopädie unterstützt werden [1]. Um eine gelungene Zusammenarbeit zu ermöglichen, bedarf es der Sensibilisierung der ZM auf wichtige Themengebiete der Logopädie. Folgen einer fehlenden Schulung sind fehlerhaft ausgestellte Heilmittelverordnungen (HMV), die den Arbeitsalltag beider belasten, sowie eine daraus resultierende potenzielle Minderversorgung der Patient*innen. Um dem entgegen zu wirken, wurde im Rahmen eines berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs eine Peer-Assisted Learning Lehrveranstaltung (LV) von zwei Logopädinnen als Tutorinnen konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Diese LV fand erstmals im Sommersemester 2018 für Studierende im 10. Semester an der medizinischen Fakultät Heidelberg statt.

Material und Methoden: Die 45-minütige LV umfasste relevante logopädische Störungsbilder und Therapiemaßnahmen, Relevanz der Zusammenarbeit, Vorstellung des Heilmittelkatalogs sowie praktisches Üben anhand von Fallbeispielen. Im Anschluss wurde eine Evaluation der LV mittels eines Fragebogens durchgeführt.

Ergebnisse der Evaluation: Die Rücklaufquote betrug 93% (n=13 von 14 TN). Sieben von 14 TN hielten die LV für sinnvoll strukturiert, sechs TN hielten dies für weitgehend zutreffend. Neun TN halten das methodische Vorgehen für angemessen, vier für weitgehend angemessen. Elf TN wurden die Lehrinhalte verständlich vermittelt, für zwei TN trifft dies nur weitgehend zu. Zwölf TN bewerteten die Tutorien als fachlich kompetent, eine*r empfand dies nur weitgehend. Der Frage, ob auf die Bedarfe flexibel eingegangen werden konnte, stimmten elf TN voll und zwei weitgehend zu. Alle TN empfanden die Atmosphäre zwischen Tutorinnen und TN als angenehm. Den zeitlichen Rahmen hielten zehn TN für angemessen, zwei für zu lang und eine*r für zu kurz. Die Frage nach der Take Home Message wurde von vier TN beantwortet und umfasste folgende Inhalte: Kooperation/Logopädie ist wichtig (je 1), Kennenlernen der HMV (3), Indikationen (1), Vorstellung von Therapiekonzepten (2).

Schlussfolgerung: Trotz der hohen Rücklaufquote können die Ergebnisse der Evaluation aufgrund der geringen Teilnahmezahl nur mit Vorsicht interpretiert werden. Auffällig ist, dass die Evaluation die Veranstaltung zwar insgesamt bewerten soll, allerdings eine explizite Frage nach der Einschätzung der Relevanz für die ZM vonseiten der Studierenden fehlt, welche für die nächste LV ergänzt wird. Insgesamt jedoch wurde die LV positiv bewertet. Die Veranstaltung soll 2019 erneut stattfinden. Optimierungen der LV und der Evaluation sind geplant.