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Wahl dezentraler Studienorte: Was Studierende wollen [Bericht über Entwicklungsprozess]
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Veröffentlicht: | 19. September 2018 |
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Problemstellung/Ziele: Die Medizinische Hochschule Brandenburg fördert medizinischen Nachwuchs insbesondere für den ländlichen Raum. Neben der Studierendenauswahl soll die Bindung an die Region während des Studiums durch das dezentrale Curriculum erzielt werden [1]. Die gerechte und bedarfsorientierte Verteilung der Studierenden auf dezentrale Studienorte stellt eine besondere Herausforderung dar.
Projektbeschreibung: Im Wintersemester 2017/2018 wurden erstmalig Studierende des Brandenburger Modellstudiengangs Medizin auf sieben dezentrale Studienorte für das 8.-10. Semester verteilt. Das Verfahren und die Entscheidungscharakteristika wurden mittels 8 skalierten Fragen von 1 (wichtig) bis 5 (nicht wichtig) sowie mit 6 offenen Fragen elektronisch evaluiert.
Ergebnisse: Es haben 76% (N=36) der Studierenden an der Evaluation teilgenommen. Die Studienbedingungen am Wahlort wurden als wichtigster Entscheidungsfaktor für einen Studienort angegeben (MW 1,83±1,05). Weitere wichtige Faktoren waren befreundete Kommilitonen (MW 2,06±1,43) und die Heimatnähe (MW 2,71±1,75). Als unwichtige Faktoren wurden Ehrenämter (MW 4,09±1,25), Arbeitsperspektive (MW 3,2±1,18) und Forschungsvorhaben (MW 3,23±1,39) am Wahlort genannt. Häufigster Freitext-Kommentar war die aktuelle Wohnsituation als Entscheidungsfaktor.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse legen nahe, dass detaillierte Studienort-Informationen und eine Einbindung der Studierenden in das Verteilungsverfahren zur Zufriedenheit der Studierenden und einer bedarfsgerechten Verteilung beitragen können. Anhand der Evaluationsergebnisse soll das Verfahren angepasst werden. Der Entwicklungsprozess steht noch am Anfang und soll im folgenden Jahrgang erneut evaluiert werden.