gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Postgraduelle out-come-Selbstevaluierung von TurnusärztInnen zweier öffentlicher Wiener Spitäler: Sind unsere AbsolventInnen fit genug, sexuelle Gesundheit in die medizinische Routine zu integrieren? [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker L. Ucsnik - Medical University Vienna, University Clinic for Surgery, Unit for Visceral Surgery, Vienna, Austria
  • T. Körbel - Medical University Vienna, Vienna, Austria
  • A. Kottmel - Private Practice for Gynecology and Sexual Medicine, Vienna, Austria
  • J. Bitzer - Private Practice for Gynecology, Basel, Switzerland
  • B. Teleky - Medical University Vienna, University Clinic for Surgery, Unit for Visceral Surgery, Vienna, Austria

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP20.7

doi: 10.3205/18gma347, urn:nbn:de:0183-18gma3478

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Ucsnik et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Problem/Fragestellung: Sexualmedizin ist Teil des MedizinCurriculum Wien, integriert im Sinne des Z-Modells. Daher wurden postgraduell ÄrztInnen in Ausbildung befragt, ob sie PatientInnen in der täglichen Routine diesbezüglich ansprechen und behandeln.

Methodik: Ein Fragebogen wurde vor Fortbildungsveranstaltungen an 51 ÄrztInnen (n=31+19) ausgeteilt in zwei Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbund, April-Mai 2017 (Rücklaufrate 98,0%) mit Fragen zur Versorgung der PatientInnen (A), -struktur, -netzwerk (B) und persönlichem Berufsprofil (C).

Ergebnisse: 50% der Teilnehmenden fragten PatientInnen nicht zu sexuellen Problemen. 54% wurden von Seiten der PatientInnen nicht befragt. 40% der JungärztInnen gaben an, von bis zu 20% der PatientInnen befragt worden zu sein. 30% verwiesen PatientInnen im Fall von irritierter Sexualität zu GynäkologInnen, 24% zu UrologInnen. Es war bewusst, dass Medikation die Sexualfunktion beeinträchtigen könne. Dennoch evaluierten nur 12% die Medikation diesbezüglich. 54% beschrieben Bedarf an sexualmedizinischer Weiterbildung, um PatientInnen adäquat zu behandeln und den Behandlungserfolg zu steigern. 50% der Teilnehmenden waren weiblich, 44% im Alter zwischen 21-30 Jahre, 22% gaben zwischen 2 und 5 Jahren klinischer Erfahrung an.

Diskussion: Trotz Unterrichtsinhalten zu „sexueller Gesundheit und Problemen“ im MedicinCurriculum Wien thematisierten die Teilnehmenden diese nicht. 80% der PatientInnen blieben zu sexueller Gesundheit unbefragt und unbehandelt. 54% beschrieben Bedarf an sexualmedizinischer Qualifizierung und den Bedarf an multiprofessionellen Netzwerken, um den Behandlungserfolg zu steigern. Weitere Erhebungen auch im prägraduellen Studienbereich sind nötig, um zu analysieren und abzubilden, in welchen Studienabschnitten und Lehreinheiten sexuelle Gesundheit tatsächlich thematisiert und integriert wird.


Literatur

1.
Kottmel A, Ruether-Wolf KV, Bitzer J. Do gynecologists talk about sexual dysfunction with their patients? J Sex Med. 2014;11(8):2048-2054. DOI: 10.1111/jsm.12603 Externer Link