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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Fehlermanagement und Patientensicherheit als integriertes Modul innerhalb des Medizinstudiums: Von „nice to have“ zu „must have“ [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker T. Esper - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Germany
  • A. Hanel - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Dresden, Germany
  • T. Ohlenbusch-Harke - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Germany
  • H. Pich - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Germany
  • M. Eberlein-Gonska - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Dresden, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP15.6

doi: 10.3205/18gma304, urn:nbn:de:0183-18gma3049

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Esper et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. In der Gesundheitsversorgung ist dies von besonderer Bedeutung: Medizinische Fehler können gravierende Folgen für alle Betroffenen, auch die Verursacher, haben. Im Jahr 2016 sind in Deutschland 1845 iatrogene, fehlerbedingte Schäden von den Gutachterkommissionen der Ärztekammern angegeben worden. Studierende sollten schon frühzeitig mit den Anforderungen an die Patientensicherheit vertraut gemacht werden. Bislang ist diese Thematik nur in Ansätzen und auf freiwilliger Initiative in der studentischen Lehre verankert, z.B. beim Dresdener klinischen Wahlfach zu Fehlermanagement und Patientensicherheit, das seit 2015 durchgeführt wird. Vor diesem Hintergrund gingen wir der Frage nach, wie die Teilnehmenden des Wahlfachs ihre Vorerfahrungen auf diesem Gebiet, ihren Wissenszuwachs beim Wahlfach und die berufliche Relevanz dieser Thematik einschätzen.

Methoden: Die Lehrveranstaltung schließt mit einer Umfrage ab, die u.a. drei Items zu den interessierenden Aspekten beinhaltet. Sie waren anhand einer 5-stufigen Likert-Skala (1=Zustimmung, 5=Ablehnung) zu beantworten.

Ergebnisse: Die Teilnehmenden der Jahre 2016-2018 (Beteiligungsrate an der Umfrage 95%, n=38) schätzten ihre Vorerfahrungen mit 3,4±0,8 auf der Likert-Skala ein. Sie beurteilten ihren Wissenszuwachs mit 1,3±0,4. Die berufliche Relevanz wurde mit 1,0 bewertet.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Resultate der Umfrage weisen darauf hin, dass das Vorwissen zu Fehlermanagement und Patientensicherheit bei Studierenden eher gering ausgeprägt ist und die Studierenden selbst von einer hohen Relevanz der Thematik ausgehen. Fehlermanagement und Patientensicherheit sollten als verpflichtendes und integriertes Fach bzw. Modul Eingang in das Medizinstudium finden.


Literatur

1.
Bundesärztekammer. Statistische Erhebung der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen für das Statistikjahr 2016. Berlin: Bundesärztekammer; 2016. Zugänglich unter/available from: http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Behandlungsfehler/Statistische_Erhebung_2017.pdf Externer Link