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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Palliative-Care als praktischer Unterricht im Medizinstudium? – Ist das curricular umsetzbar? [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker U. Grapow - Universität Basel, Studiendekanat, Basel, Switzerland
  • H. Gudat - Hospiz im Park, Arlesheim, Switzerland
  • G. Voigt - Universität Basel, Studiendekanat, Basel, Switzerland
  • S. Biller - Universität Basel, Studiendekanat, Basel, Switzerland
  • K. Bally - Kantonsspital Baselland, Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel, Basel, Switzerland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP14.7

doi: 10.3205/18gma298, urn:nbn:de:0183-18gma2984

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Grapow et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Seit 2006 wird an der Medizinischen Fakultät Basel Palliative Care unterrichtet. Das Curriculum erstreckt sich longitudinal über alle 6 Studienjahre und entspricht seit einigen Jahren vom Umfang her den Anforderungen der EAPC (European Association for Palliative Care). Zum bestehenden Curriculum wurde ein praktisches Ausbildungselement etabliert. Die Studierenden erhalten direkten Einblick in Palliative Care, es wird ihnen der Kontakt zu Patienten und Angehörigen ermöglicht und sie besprechen mit dem interprofessionellen Team die Betreuung und Behandlung der Patienten.

Projektbeschreibung und Ergebnisse: In den vergangenen zwei Studienjahren durften alle Studierenden des 1. Masterstudienjahres an jeweils drei Nachmittagen den Palliative-Care-Gruppenunterricht besuchen. Der Unterricht ist voll anwesenheitspflichtig und wird mittels OSCE geprüft. Die Gruppengrösse beträgt 5 Studierende. Der Unterricht wurde über die letzten 2 Studienjahre evaluiert. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Inhaltlich geht es bei diesem Unterricht um Schmerzerkennung und -behandlung und um Symptomkontrolle. Auch juristische und ethische Aspekte, sowie das Erstellen einer Patientenverfügung und Entscheidungen am Lebensende werden besprochen. Berücksichtigt wird das Managen von ethischen Konfliktsituationen und das Gespräch mit einem Patienten, der einen Sterbe- oder Suizidwunsch äussert. Die Studierenden lernen, die Bedürfnisse der Angehörigen wahrzunehmen und die Bedeutung des Versorgungsnetzes zu erfassen.

Schlussfolgerung: Der Unterricht verbessert die Kompetenz der Studierenden in patientenzentrierter Medizin, ihre Kenntnisse in psychologischen und spirituellen Aspekten der Palliative Care, ihre Kommunikation, die Zusammenarbeit im Team sowie ihre Selbsterkenntnis. Das bereitet die Studierenden für ihr späteres Berufsleben vor, sich der schwierigen Herausforderung bei der Betreuung von sterbenden Menschen stellen zu können.