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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Tandem psychiatrisch-psychosomatischer Konsiliar-Liaisondienst in der Basisausbildung [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker K. Pierer - Tirol Kliniken, Zentrum für ärztliche Ausbildung, Innsbruck, Austria
  • C. Kohl - Univ.-Klinik für Psychiatrie I und II, Innsbruck, Austria
  • B. Sperner-Unterweger - Univ.-Klinik für Psychiatrie I und II, Innsbruck, Austria

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP14.5

doi: 10.3205/18gma296, urn:nbn:de:0183-18gma2966

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Pierer et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Die postgraduelle Ausbildung (Weiterbildung) nach der österreichischen Ärzteausbildungsordnung 2015 sieht eine neunmonatige Basisausbildung vor. In dieser sollen chirurgische und konservative Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten erworben werden. Die Krankenhausträger sind verpflichtet ein Ausbildungskonzept gemäß Rasterzeugnis zu erstellen. Ausgehend von den strukturbezogenen, organisatorischen und somatischen Gegebenheiten in der täglichen klinischen Arbeit sollen bio-psycho-soziale Überlegungen und Entscheidungen des eigenen ärztlichen Handelns in einer Veranstaltung thematisiert werden. Ziel ist die Sensibilisierung für psychiatrisch-psychosomatische Probleme von PatientInnen während eines stationären Aufenthalts.

Projektbeschreibung: Hierfür wurde das Tandem Konzept entwickelt. Dieses sieht vor, dass jede Ärztin/jeder Arzt in Basisausbildung einen Tag den psychiatrisch-psychosomatischen Konsiliar-Liaisondienst begleitet. An praktischen Beispielen werden psychiatrisch-psychosomatische Probleme diskutiert und reflektiert.

Ergebnisse: Seit September 2016 haben 129 ÄrztInnen (männlich 64/weiblich 65) daran teilgenommen. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Im Durchschnitt sind es 6-7 PatientInnenkontakte auf unterschiedlichsten Kliniken.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Das Tandem als Konzept für eine Sensibilisierung hat sich als geeignet erwiesen und die 1:1 Betreuung erlaubt ein individuelles Eingehen auf die ÄrztInnen. Längerfristig wird die Zahl der sinnvollen Anforderungen eines psychiatrisch-psychosomatischen Konsiliar-Liaisondienst eine Maßzahl für den Erfolg des Tandems sein. ÄrztInnen sollten früh in Ihrer Ausbildung für das „Instrument“ psychiatrisch-psychosomatischer Konsiliar-Liaisondienst sensibilisiert werden, da die Behandlungserfolge in allen Disziplinen von der Beachtung der bio-psycho-sozialen Situation der PatientInnen abhängt.


Literatur

1.
Watts BV, Green RL. A Comparison of Longitudinal and Block Rotations for a Psychiatric Resident Consultation-Liaison Experience. Acad Psych. 2015;39(2):196-199. DOI: 10.1007/s40596-014-0242-4 Externer Link
2.
Chen KY, Evans R, Larkins S. Why are hospital doctors not referring to Consultation-Liaison Psychiatry?- a systemic review. BMC Psychiatry. 2016;16(1):390. DOI: 10.1186/s12888-016-1100-6 Externer Link