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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Moulagen im Dermatologieunterricht: aus Kellerkisten zum Konzept [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker F. Ochsendorf - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Frankfurt, Germany
  • T. Linke - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Frankfurt, Germany
  • K. Weid - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Frankfurt, Germany
  • R. Kaufmann - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Frankfurt, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP13.3

doi: 10.3205/18gma286, urn:nbn:de:0183-18gma2867

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Ochsendorf et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Die Befundbeschreibung ist eine essentielle dermatologische Kompetenz [1]. Unsere Hautklinik besitzt ca. 220 Moulagen (=3-dimensionale Wachsmodelle dermatologischer Erkrankungen), die seit Jahrzehnten in Kisten verpackt gelagert wurden. Diese sollten im Unterricht eingesetzt werden, um Studierende sicherer in der Befundbeschreibung zu machen und ihnen seltene Hautbefunde zu demonstrieren.

Projektbeschreibung: Der Fachbereich Medizin unterstützte die Anschaffung von Schränken zur Aufbewahrung der Moulagen, ihre Restaurierung, (zusätzlich Mittel der Feith-Stiftung) und Katalogisierung (2015-18). Letztere erfolgte in einem vierstufigen Verfahren

1.
erste Beschreibung, Korrektur durch
2.
Assistenzärzte,
3.
Oberärzte,
4.
Projektleiter.

Moulagen wurden in verschiedene “Test-Sets” zusammengestellt, um die Befundbeschreibung zu üben

1.
im Propädeutikum Dermatologie,
2.
im Dermatologie-Praktikum in einem Peer-Teaching Konzept (1 PJ-Studierender betreut bis zu 5 Studierende über 1 Stunde und gibt Feedback),
3.
im PJ Lernzuwachs zu erfassen,
4.
Ärzten in der Weiterbildung heute seltene Befunde zu demonstrieren.

Ergebnisse: Die Moulagen konnten aus unzugänglichen Kisten im Keller in einen klimatisierten Raum mit zugänglichen Schubladen umgelagert werden. Die geschädigten Moulagen wurden sachgerecht restauriert (Johanna Lang, München). Die aufwendige Katalogisierung nach vorher definierten Kriterien wurde abgeschlossen. Über ein Semester wurden die Moulagen erfolgreich im Unterricht (1,2,4) eingesetzt. Die Rückmeldungen der Unterrichteten waren durchwegs positiv.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die fast vergessenen Moulagen erlauben einen attraktiven Unterricht ohne Patientenbelastung. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind Standardisierung von Inhalten und Prüfungen [2].


Literatur

1.
Ochsendorf F, Meister L. Untersuchungsgang und Effloreszenzenlehre. Hautarzt. 2017;68(3):229-242. DOI: 10.1007/s00105-017-3939-y Externer Link
2.
Möhrle M, Jürgens S, Zipfel S, Schrauth M. Moderne Untersuchungen mit historischen Methoden. Objektive strukturierte klinische Prüfungen (OSCE) mit Moulagen. Hautarzt. 2006;57(6):528-531. DOI: 10.1007/s00105-005-1064-9 Externer Link