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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Alles OK? – Belastungen, Lebensstil und psychische Gesundheit Medizinstudierender [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker V. Steiner-Hofbauer - Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • A. Holzinger - Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP02.7

doi: 10.3205/18gma212, urn:nbn:de:0183-18gma2123

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Steiner-Hofbauer et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Das Medizinstudium wurde in Wien Anfang der 2000er Jahre neu gestaltet. Der Ablauf ist zeitlich streng strukturiert. Dies führte dazu, dass sich einerseits die Studienzeiten massiv verkürzten, Stress und Belastungen aber offenbar zunahmen. Untersuchungen zeigen erhöhten Substanzgebrauch sowie gesundheitliche Beschwerden bei Medizinstudierenden [1]. Unsere Studie untersucht welchen Belastungen sich Medizinstudierende ausgesetzt fühlen, wie diese in Verbindung mit der (psychischen) Gesundheit stehen und welchen Lebensstil Studierende pflegen.

Methoden: 424 der Human- und Zahnmedizin des 3. Studienjahres nahmen an der anonymen Fragebogenstudie teil. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 66%. Der Fragebogen enthielt Fragen zu Problemen im Studium, Freizeitverhalten, sowie Skalen zur Messung depressiver Symptome (CES-D), zur Lebenszufriedenheit (SWLS), zum Substanzabusus (AUTID) und zu Stress und Coping (SCI).

Ergebnisse: 78% der Studierenden gaben an Probleme mit Leistungsanforderung, Konkurrenz, sozialen Kontakten oder den Finanzen zu haben. 59,1% hatten kritische Werte im Depressionsscreening, 61% davon Frauen. Im Kontrast dazu besteht aber eine hohe Lebenszufriedenheit (79%).

Diskussion/Schlussfolgerungen: Obwohl zwei Drittel der Medizinstudierenden mit diversen Problemen und Depressivität zu kämpfen haben, besteht bei einem Großteil trotzdem eine hohe Lebenszufriedenheit. Dies könnte dem starken Wunsch der Jugend nach Selbstoptimierung und Konformismus geschuldet sein [2].


Literatur

1.
Sreeramareddy CT, Shankar PR, Binu VS, Mukhopadhyay C, Ray B, Menezes RG. Psychological morbidity, sources of stress and coping strategies among undergraduate medical students of Nepal. BMC Med Educ. 2007;7:26.
2.
Heinzlmaier B. Angepasste Jugend. Pädiatrie Pädologie. 2016;51(4):145-148. DOI: 10.1007/s00608-016-0392-6 Externer Link