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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Entwicklung eines kostengünstigen Phantoms für die vaskuläre Sonografie zum Erlernen dopplertechnischer Sonografieverfahren [Bericht über Entwicklungsprozess]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker T. J. Hart - Universität Gießen, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Gießen, Germany
  • V. Klingmüller - Uniklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Marburg, Germany
  • F. Knörr - Uniklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Gießen, Germany
  • E. Baumgart-Vogt - Universität Gießen, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Gießen, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP01.8

doi: 10.3205/18gma205, urn:nbn:de:0183-18gma2059

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Hart et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Die Lehre im diagnostischen Ultraschall ist zumeist auf die Untersuchung physiologischer Strukturen beschränkt. Pathologische Befunde lassen sich nur, wenn nicht zufällig bei einem Kursteilnehmer vorhanden, im klinischen Umfeld oder mithilfe von Simulatoren untersuchen. Die meisten Simulatoren arbeiten computergestützt, wobei das Ultraschallbild aus einer Volumendatei generiert wird. Derzeit gibt es kein kostengünstiges Phantom, welches einen realistischen, pulsatilen Fluss mit Gefäßstenosen enthält [1]. Gegenstand der Arbeit ist die Entwicklung eines Gefäßphantoms mit verschiedenen Flussprofilen und Stenosierungsgraden für die praxisnahe studentische und ärztliche Ausbildung in den Ultraschall-Dopplertechniken. Der Fokus wurde auf die einfache Realisierung gelegt, damit das Phantom von anderen Arbeitsgruppen nachgebaut werden kann.

Projektbeschreibung: Das neu entwickelte Phantom besteht aus tubulären Strukturen mit bekannten Stenosen, eingebettet in eine gewebeähnliche Substanz. Eine durch einen Arduino-Mikrokontroller gesteuerte Pumpe erzeugt unterschiedliche Flussprofile. Die Gefäße sind dünnwandige Thermoschläuche. Diese werden eingebettet in ein Gelatine-Glycerin-Gemisch, dem als Streupartikel Talkum beigemischt wird. Als blutidentische Flüssigkeit bewährte sich eine Suspension von Talkum in Wasser.

Ergebnisse: Das pulsatile Flussphantom ist einfach zu realisieren. Unterschiedliche Flussprofile und -geschwindigkeiten können untersucht werden. Es ist zur didaktischen Nutzung geeignet und wurde bereits von einer Gruppe von Studierenden evaluiert. Die vom auszubildenden Studierenden ermittelten Messergebnisse können mit denen des erfahrenen Voruntersuchenden (Sollwert) verglichen werden.

Schlussfolgerungen: Es ist möglich, im Bereich unter 100€ Materialkosten ein pulsatiles Flussmodell mit Stenosen zur didaktischen Anwendung in der Dopplersonografie zu erstellen. Durch den Vergleich mit Voruntersuchungen erhalten die Studierenden direktes Feedback zu ihren Messungen.


Literatur

1.
Rominger MB, Müller-Stuler EM, Pinto M, Becker AS, Martini K, Frauenfelder T, Klingmüller V. Easy Pulsatile Phantom for Teaching and Validation of Flow Measurements in Ultrasound. Ultrasound Int Open. 2016;2(3):E93-E97. DOI: 10.1055/s-0042-106396 Externer Link