gms | German Medical Science

Problemstellung/Ziele: Fachkräfte der Heilberufe sind für Kinder und Jugendliche, die von sexuellem Missbrauch oder anderen Formen von Kindesmisshandlung betroffen sind, bevorzugte Erstansprechpersonen. Jedoch sind diese häufig nicht ausreichend qualifiziert sind, um angemessene Hilfe und Unterstützung zu geben. E-Learning ist grundsätzlich eine gute Möglichkeit, eine große Zahl von Fachkräften kostengünstig zu schulen und Lerninhalte konstant auf dem neuesten Stand zu halten, wodurch sichergestellt ist, dass aktuelles Wissen vermittelt wird. Die Erstellung von E-Learning-Angeboten zu Themen des Kinderschutzes stellt die Entwickler*innen jedoch vor besondere Herausforderungen, geht es doch bei solchen Themen nicht nur um die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenzen, sondern gleichzeitig darum, die Lerninhalte so an die Teilnehmenden heranzutragen, dass auch eine emotionale Auseinandersetzung mit diesen stattfindet.

Methoden: An der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm wurde in den vergangenen Jahren ein Arbeitsbereich „Wissenstransfer, Dissemination, E-Learning“ aufgebaut. In diesem Arbeitsbereich wurde unter anderem auch ein umfassendes Portfolio von E-Learning-Angeboten zu Themen des Kinderschutzes entwickelt und evaluiert (in 5 Projekten insgesamt 10 Online-Kurse). Ein Schwerpunkt der didaktischen Entwicklung ist die Erstellung von Lernmaterialien, durch die die emotionale Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Kursthema gefördert wird.

Ergebnisse: Die Evaluationsergebnisse zeigen eine große Zufriedenheit der Teilnehmenden mit den Kursen und den angebotenen Lernmaterialien. Es ist außerdem ein Zuwachs an Wissen und Handlungskompetenzen sowie eine Förderung des emotionalen Lernens zu verzeichnen.

Diskussion/Schlussfolgerungen: E-Learning ist eine hilfreiche Methode, um Fachkräfte der Heilberufe zu schulen und wird von diesen gut angenommen. Es kann auch zu den sensiblen Themen des Kinderschutzes eingesetzt werden.