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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Risikokompetenz im Team – eine randomisiert-kontrollierte Studie [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker H. Friederichs - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS), Münster, Germany
  • B. Marschall - Universität Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS), Münster, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc20.1

doi: 10.3205/18gma084, urn:nbn:de:0183-18gma0847

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Friederichs et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsfachberufen wird im alltäglichen ärztlichen Handeln immer wichtiger und so sind gemeinsame Entscheidungsfindungen im Team zu steuern und erfolgreich umzusetzen. Es gibt Hinweise darauf, dass Diagnosefindung im Team deutlich besser gelingt als alleine [1], die grundlegenden Faktoren dafür sind aber bisher nicht geklärt. Risikokompetenz ist ein zentraler Aspekt der medizinischen Entscheidungskompetenz und kann inzwischen mit einem etablierten Messverfahren (Berlin Numeracy Test, BNT) erhoben werden [2]. Ziel dieser randomisiert-kontrollierten Studie ist es, herauszufinden, ob die Risikokompetenz im Team ansteigt.

Methoden: 132 freiwillig teilnehmende Studierende des 1. klinischen Semesters wurden als Einzelne oder in 2er-Teams randomisiert und gebeten, den BNT (0-4 Punkte) auszufüllen.

Ergebnisse: Es konnten für jeden Studienarm 44 komplette Datensätze der Analyse zugeführt werden. 92 (69,7%) der Studienteilnehmer waren weiblich, das Durchschnittsalter lag bei 22,5 (±3,7) Jahren. Die 2er-Teams erreichten signifikant bessere Testergebnisse im BNT (Score 3,14; 95%-CI 2,79-3,48) als die Einzelteilnehmer (Score 2,59; 95%-CI 2,24-2,94; p=0,011; Cohen’s d=0,56]. Beide Gruppen benötigten die gleiche Zeit für die Aufgaben.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Bei gleichem Zeitaufwand konnten die Aufgaben zur Messung der Risikokompetenz von den 2er-Teams erfolgreicher gelöst werden. Somit ergibt sich ein Hinweis auf Risikokompetenz als einen möglicher grundlegenden Faktor für die in Studien beobachtete Verbesserung der diagnostischen Performance im Team.


Literatur

1.
Hautz WE, Kämmer JE, Schauber SK, Spies CD, Gaissmaier W. Diagnostic performance by medical students working individually or in teams. JAMA. 2015;313(3):303-304. DOI: 10.1001/jama.2014.15770 Externer Link
2.
Cokely ET, Galesic M, Schulz E, Ghazal S, Garcia-Retamero R. Measuring risk literacy: The Berlin numeracy test. Judgment Decision Making. 2012;7:25-47.