gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Akademisierung der Gesundheitsberufe in einem ausbildungsintegrierenden Studiengang – Mehrbelastung oder Mehrgewinn? Eine longitudinale Untersuchung [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker J. Mink - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Germany
  • V. Schwarzbeck - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Germany
  • C. Mahler - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc16.1

doi: 10.3205/18gma070, urn:nbn:de:0183-18gma0705

Veröffentlicht: 19. September 2018

© 2018 Mink et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung/Ziele: Seit 2003/2009 können Pflege/therapeutische Berufe und Hebammenwesen in akademischer Laufbahn ausgebildet werden [1]. Die Zahl der Bachelorstudiengänge in den Gesundheitsberufen hat sich seit 2011 mehr als verdoppelt [1], (https://www.gesundheit-studieren.com/studiengaenge/). Die Ausbildung findet allerdings deutschlandweit hauptsächlich an Fachschulen statt. Zu Vor- und Nachteilen akademischer Ausbildungen in den Gesundheitsberufen liegen bislang wenige Daten vor [2]. Fraglich bleibt, wie Mehrbelastungen und Mehrgewinn von Studierenden beurteilt werden. In Heidelberg wurde 2011/12 der ausbildungsintegrierende Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung für Auszubildende verschiedener Gesundheitsberufe implementiert. Dieser Vortrag soll die Akademisierung und damit einhergehende Belastungen aus studentischer Perspektive beleuchten.

Methoden: Zur Erfassung der Einstellungen und Erfahrungen Studierender wurden die ersten drei Kohorten zu drei Zeitpunkten während ihres Studiums befragt. Sieben Fokusgruppen und 26 Einzelinterviews (n=55) wurden anhand teilstrukturierter Leitfäden durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse: Es wurden Aussagen zu „Belastung“, „Anforderungen“, „Vereinbarkeit“ und „Zukunftsperspektive“ gesammelt. Inhalte dieser Hauptkategorien beziehen sich auf wahrgenommene Mehrbelastungen, Anforderungen und das Gefühl diesen gerecht zu werden, sowie Wünsche und Befürchtungen für die Zukunft.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrbelastung durch ein ausbildungsintegrierendes Studium inter- und intrapersonell schwankt. Diese rechtfertigt sich für Studierende vor dem Hintergrund der Erfüllung von Hoffnungen, wie dem Voranbringen des Ausbildungsberufes, einer Erweiterung beruflicher Chancen und Steigerung gesellschaftlicher Anerkennung.


Literatur

1.
Hensen P. Die gesunde Gesellschaft. Sozioökonomische Perspektiven und sozialethische Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV); 2011.
2.
Deutscher Bundestag. Bericht über die Ergebnisse der Modellvorhaben zur Einführung einer Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Berlin: Deutscher Bundestag; 2016. Zugänglich unter/available from: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/G/Gesundheitsberufe/Bericht_BReg_Modellvorhaben-Gesundheitsberufe.pdf Externer Link