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Simulation einer Poster-Begehung [Bericht über Entwicklungsprozess]
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Veröffentlicht: | 19. September 2018 |
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Problemstellung/Ziele: In der Medizinerausbildung sollen unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Wissenschaftsrats im „Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin“ [http://www.nklm.de bisher unterrepräsentierte Lehrinhalte kompetenzorientiert vermittelt und geprüft werden. Medizinisch-wissenschaftliche Fertigkeiten, der Arztrolle des Gelehrten entsprechend, sollen gleichberechtigt neben dem medizinischen Experten gestärkt werden.
Projektbeschreibung: Im MaReCuM (Mannheimer Reformiertes Curriculum für Medizin) wurde im Rahmen des Moduls Gesellschaft und Gesundheit eine Posterprüfung in Sozialmedizin entwickelt. Grundlage ist die professionelle Gestaltung eines wissenschaftlichen Posters sowie die Simulation einer Kongress-Posterbegehung, bei der die Arbeit in Kleingruppen vorgestellt und diskutiert wird.
Ergebnisse: Seit 2009 haben etwa 1500 Medizinstudierende die Posterprüfung in Sozialmedizin absolviert. Diese wurde unter Berücksichtigung der Studierendenevaluationen aktuell weiterentwickelt, so dass diese in Form einer authentischen Posterbegehung auf einem medizinischen Kongress durchgeführt wird, und Studierende zusätzlich lernen gerichtete Fragen zu stellen und miteinander zu diskutieren.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Dem Prinzip „Lass es mich tun, und ich behalte es“ folgend, lernen Studierende ein wissenschaftliches Poster zu erstellen und ihren Peers professionell vorzustellen und zu diskutieren. Sie arbeiten sich eigenständig und zeiteffizient in ein medizinisches Thema ein, wenden Richtlinien für eine gute wissenschaftliche Praxis an, und üben freie Rede. Die Fertigkeit der Aufarbeitung, Präsentation und Diskussion von Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen wird im Modul „Gesellschaft und Gesundheit“ gelehrt und kompetenzorientiert geprüft und im Wissenschaftscurriculum der Fakultät verankert. Die simulierte Posterbegehung stellt ein innovatives Prüfungsformat dar, das wissenschaftliche Kompetenz, Rhetorik und Kreativität mit inhaltlichem Fachwissen aus der Sozialmedizin verbindet.