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Interaktives, semesterübergreifendes Kolloquium – Strategisches Planen umfangreicher prothetischer Restaurationen
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Zielsetzung: Ein Ziel der prothetischen Ausbildung besteht darin, die Studierenden anhand zahlreicher Patientenfälle mit der Systematik eines synoptischen und vorausschauenden Planens von prothetisch-restaurativen Versorgungen vertraut zu machen. „Normplanungen“ geben nur eine erste Orientierung und müssen individualisiert werden. Neben dem Vorbehandlungsbedarf, Pfeilerwertigkeit, funktionellen und allgemeinmedizinischen Besonderheiten, ästhetischen und finanziellen Vorgaben des Patienten sind die geltenden Richtlinien der Krankenkassen zu berücksichtigen. Zudem sind Planungskonzepte mit den aktuellen evidenzbasierten Erkenntnissen abzugleichen.
Methoden: Das Planungskolloquium ist für die klinischen Prothetik-Kurse eine gemeinsame Pflichtveranstaltung von zwei Semesterwochenstunden. Nach Erhebung und Bewertung aller notwendigen Befunde, Anfertigung eines intra- und extraoralen Fotostatus sowie Montage der Planungsmodelle stellen die Behandlungsteams des Prothetik-Kurses II im laufenden Semester für jeweils zwei Patienten detaillierte Planungen und Alternativplanungen vor und versuchen diese im Diskurs mit Kommilitonen und Assistenten zu verteidigen. Hierbei wird Wert auf die Berücksichtigung evidenzbasierter Erkenntnisse gelegt. Zur allgemeinen Wissensüberprüfung kommt regelmäßig das Promethean-ActiVote-System zum Einsatz. Die Teilnehmer des I. Kurses stellen zwar noch keine Planungs- und Patientenfälle vor, sollen sich aber bereits aktiv an der Diskussion beteiligen. Sie werden so an die Systematik des prospektiven Planens herangeführt. Das Planungskolloquium wird durch die Präsentation abgeschlossener Prothetik-Behandlungen ergänzt. Diese ausgewählten Fälle spannen den Bogen von der ursprünglichen Planung über die Vorbehandlung zur definitiven Therapie.
Nach Einführung dieses semesterübergreifenden Seminars hat sich das Grundverständnis für eine synoptische Zahnmedizin und die Sicherheit bei der prothetisch-restaurativen Behandlungsplanung deutlich verbessert.