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Was weiß denn ich? Gesprächssimulationen in der Medizinischen Ausbildung: Zwischen (Fach-)Wissen, Authentizität und Realität
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Gesprächssimulationen mit SimulationspatientInnen (SP) gehören zum festen Repertoire der Medizinischen Ausbildung und haben sich als Methode längst etabliert. Bei allem wissenschaftlichen Bestreben gibt es jedoch noch Bereiche dieser Methode, die in ausführlicher Form bisher weniger Beachtung gefunden haben. Was muss ein SP wissen, um eine Rolle vermitteln zu können?
Wie Ortrun Kliche [1] in ihrer Untersuchung herausarbeitet, variiert die Schauspielerleistung mit zunehmendem fachlichen Wissen. Fachbegriffe, die Patienten aufgrund ihres Laienstatus nicht ohne Weiteres verstehen würden, werden hingenommen. So geführte Gespräche kreisen um andere Probleme als es in vielen Patientengesprächen der Fall wäre. Damit können diese Simulationen noch authentisch sein, wie aber stehen sie zur Realität? Die Frage könnte also lauten: Was muss ein SP nicht wissen, um eine Rolle zu vermitteln und wie können Fallvignetten helfen?
Bei der Vignette gibt es gut praktizierte Formate unterschiedlichster Ausprägung. Dabei sind sie oft Mittel zum Zweck. Die vorgestellte Untersuchung beschäftigt sich daher damit, welche literaturwissenschaftlichen Prämissen eine solche Vignette zu Grunde legt. Das Verhältnis von Form und Inhalt soll hierbei weiter in den Fokus gestellt werden.
Die Ausgestaltung eines Falls in Form einer Fallvignette kann erheblichen Einfluss auf das simulierte Gespräch nehmen. Am Beispiel eines ausgewählten Falls sollen zwei Formen der Darstellung betrachtet werden. Die tabellarische Auflistung aller für den Fall notwendigen Daten und Fakten zur Rolle des SP, sowie eine prosaische Fallvignette bilden die Grundlage der Untersuchung.
In einem ersten Schritt werden diese Ausgestaltungen aus literaturwissenschaftlicher Perspektive analysiert. Anschließend erfolgt eine Evaluation durch erfahrene SPs. Ergebnis der Untersuchung soll eine neue Form der Fallvignette sein, die die Untersuchungsaspekte berücksichtigt und somit bestmögliche Grundlagen für realitätsnahe Simulationen schafft.