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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Digitale Arzt-Patienten-Kommunikation: Eine Lehreinheit für die medizinische Ausbildung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Anke Hollinderbäumer - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Sebastian Kuhn - Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc342

doi: 10.3205/17gma342, urn:nbn:de:0183-17gma3423

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Hollinderbäumer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Längst suchen chronisch Erkrankte, KrebspatientInnen [1] oder PatientInnen mit seltenen Erkrankungen [2] in sozialen Netzwerken nach Informationen, Kontakten zu gleich Erkrankten und Unterstützung unterschiedlichster Art. MedizinerInnen vernetzen sich untereinander und rekrutieren PatientInnen für Forschungsprojekte. Obwohl ärztliche Gesprächsführung verpflichtend in die kompetenzorientierte medizinische Lehre aufgenommen wurde, ist die digitale Professionalität hier bisher kein Ausbildungsinhalt.

Ziel: Ziel der Arbeit ist die Entwicklung, Durchführung und Evaluation einer Lehreinheit zum sicheren Verhalten und angemessenen Kommunizieren in sozialen Netzwerken.

Methode: Nach systematischer Literaturrecherche [3], einem Pilotprojet und einer Bedarfsumfrage bei Studierenden und Lehrenden wurden Lehrinhalte zu folgenden vier Themenbereichen der digitalen Kommunikation entwickelt:

1.
sicheres Verhalten
2.
ärztliche Beratung
3.
Kommunikation mit unterschiedlichen Personengruppen
4.
Einsatz im Behandlungsverlauf

Ergebnis: Die Veranstaltung beinhaltet für jedes Themengebiet eine abgeschlossene Lehreinheit über drei Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Mit Kurzvorträgen und Kleingruppendiskussionen werden Wissensbereiche vermittelt. Die praktischen Fertigkeiten üben Studierende durch Simulationen von Kommunikationssequenzen in sozialen Netzwerken. Dazugehörige Abschlussprüfungen und Kursevaluationen existieren.

Fazit: Bisher lernen Studierende nicht, soziale Netzwerke im Behandlungsverlauf angemessen einzusetzen. So bleiben Chancen zur Kommunikation zwischen MedizinerInnen, PatientInnen und Angehörigen ungenutzt. Mit dieser national ersten Lehreinheit zur digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation werden hierzu Basiskompetenzen ausgebildet.

Die Lehreinheit ist Teil des Curriculums „Medizin im digitalen Zeitalter“ und wird vom Stifterverband und der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.


Literatur

1.
Sugawara Y, Narimatsu H, Hozawa A, Shao L, Otani K, Fukao A. Cancer patients on Twitter: a novel patient community on social media. BMC Res Not. 2012;5(1):699. DOI: 10.1186/1756-0500-5-699 Externer Link
2.
Castillo-Esparcia A, López-Villafranca P. Communication strategies employed by rare disease patient organizations in Spain. Ciênc Saúde Coletiva. 2016;21(8):2423-2436. DOI: 10.1590/1413-81232015218.19852015 Externer Link
3.
Hollinderbäumer A, Hartz T, Ückert F. Lehre 2.0 - Wie werden Social Media und Web 2.0 in die medizinische Ausbildung eingebunden?? Ein systematischer Literaturüberblick. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(1):Doc14. DOI: 10.3205/zma000857 Externer Link