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Interprofessionelle Anamnesegruppe: Kommunikation und professionelle Interaktion
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Text
Zielsetzung: Die Vernetzung von Auszubildenden/Studierenden verschiedener Gesundheitsberufe während der Ausbildung verbessert die spätere berufliche Zusammenarbeit maßgeblich [1]. Viele Auszubildende/Studierende fühlen sich jedoch nicht gut auf interprofessionelle Anforderungen vorbereitet („Auf die Zusammenarbeit mit angrenzenden Professionen fühle ich mich durch meine Ausbildung gut vorbereitet"; Antworterfassung mittels fünfstufiger Likert-Skala (1=stimme gar nicht zu, 5=stimme voll zu): M=2.38, SD=.92). Ein in Kooperation mit den studentischen Anamnesegruppen in Freiburg entstandenes Lehrangebot soll
- den Austausch und das gemeinsame Lernen von Auszubildenden/Studierenden verschiedener Professionen ermöglichen,
- Kompetenzen im Bereich der interprofessionellen Zusammenarbeit vermitteln und
- die Reflexion der professionellen Identität im interprofessionellen Team unterstützen.
Methoden: Im Sommersemester 2014 wurde die Öffnung der Anamnesegruppen für Teilnehmer verschiedener Professionen initiiert. Unter Anleitung zweier Tutoren treffen sich die Auszubildenden/Studierenden der verschiedenen Bereiche (u.a. Medizin, Gesundheits- und Krankenpflege, Psychologie) wöchentlich, um in einem geschützten Rahmen Anamnesegespräche mit Patienten verschiedener Abteilungen des Universitätsklinikums zu führen. Basierend auf einer Bedarfsanalyse wurden zusätzlich Workshops zu Themen interprofessioneller Zusammenarbeit (Sexualanamnese, Selbstmanagement und Selbstfürsorge, Umgang mit Suizidalität, Umgang mit agitierten/aggressiven Patienten/Mitarbeitern) konzipiert, die einmal pro Semester in halbtägigem Format angeboten werden. Die Lernformen umfassen:
- interaktive Wissensvermittlung, intermittierend begleitet von Experten,
- Kleingruppenarbeit mit Schauspielpatienten zum praktischen Üben und Reflektieren und
- Plenumsdiskussionen zum interprofessionellen Austausch und zur Entwicklung von Lösungsansätzen zur Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit.
Die Qualitätssicherung erfolgt durch eine Prä-Post-Evaluation. Hierin wird vor allem die Methodenvielfalt der Workshops lobend erwähnt. Auch das konstante Interesse der Studierenden unterstreicht die Nachhaltigkeit des Angebots.