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Charakterisierung junger Lehrender eines groß angelegten Peer-Teaching-Programmes
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Einleitung: Seit dem Wintersemester 2008/09 leiten Studierende Veranstaltungen des Peer-Teaching-Programmes an der Medizinischen Fakultät der LMU. Studierende können ab ihrem zweiten Fachsemester als TutorInnen tätig werden und Veranstaltungen zu allen naturwissenschaftlichen, physiologischen und anatomischen Fächern der Vorklinik, Kurse zu klinischen Themen, Tutorien mit Inhalten, die über das Curriculum hinausgehen und Wahlfächer selbstständig gestalten [1]. Beginn und Dauer der Tätigkeit sowie Art und Zahl der geleiteten Veranstaltung sind im Gegensatz zu anderen peer-teaching-Angeboten [2] für die TutorInnen frei wählbar.
Fragestellungen: Welche Charakteristika weisen TutorInnen auf? Wann werden Studierende erstmals als TutorInnen tätig? Wie lange sind die TutorInnen aktiv, wie viele und welche Arten von Tutorien gestalten sie?
Methoden: Daten zu den Charakteristika der TutorInnen, Beginn und Dauer ihrer Tätigkeit sowie der Anzahl und Art der geleiteten Veranstaltungen (WiSe 2008/09 – SoSe 2016) werden erhoben und mit Methoden der deskriptiven Statistik analysiert.
Ergebnisse: 54,6% der TutorInnen der Kohorte aus 282 studentischen Lehrenden, die vom WiSe 2008/09 bis zum SoSe 2016 tätig waren, sind männlich, 45,4% weiblich. Durchschnittlich sind die TutorInnen 2,6 (SD 2,0) Semester tätig, dabei gestalten 69,5% der jungen Lehrenden mehr als ein Tutorium, 52,1% unterrichten in mehr als einem Fach. 269 TutorInnen leiten fachspezifische Tutorien, 48 Tutorien mit Inhalten, die über das Curriculum hinausgehen und 9 Wahlfächer. Zu Beginn ihrer Tätigkeit studieren 58,7% der TutorInnen im vorklinischen, 39,5% im klinischen Studienabschnitt und 1,8% an anderen Fakultäten.
Fazit: Die jungen Lehrenden bringen ihre Kompetenzen und Interessen selbstbestimmt ein und nutzen das Tätigkeitsspektrum des Programmes individuell. Damit leistet das groß angelegte Peer-Teaching-Programm einen Beitrag zur Individualisierung der medizinischen Ausbildung auch für die TutorInnen.
Literatur
- 1.
- Herrmann L, Salat D, Scholz J, Obirei B, Schütz E, Unterleitner C, Dethleffsen K. Das Peer-Teaching-Programm der LMU Co.Med - Beitrag zur Individualisierung und Professionalisierung von Studium und Lehre. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP10-344. DOI: 10.3205/16gma241
- 2.
- Yu TC, Wilson NC, Singh PP, Lemanu DP, Hawken SJ, Hill AG. Medical students-as-teachers: a systematic review of peer-assisted teaching during medical school. Adv Med Educ Pract. 2011;2:157-172. DOI: 10.2147/AMEP.S14383