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Adressierung Interprofessioneller Kompetenzen durch interaktive Lehreinheiten einer interprofessionellen basisdidaktischen Tutorenschulung für Studierende der Humanmedizin und der Interprofessionellen Gesundheitsversorgung B.Sc
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Hintergrund: Zur Ausbildung erforderlicher Fertigkeiten in Didaktik, Kommunikation und Gruppenführung bei studentischen Tutoren in der Humanmedizin wurde 2010 ein modulares Schulungsprogramm implementiert [1] und kontinuierlich weiterentwickelt. Im Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung B.Sc. (IPG) wurden 2016 Tutorien mit vergleichbarem Schulungsbedarf eingeführt. Um bestehende Ressourcen sowie potenzielle positive Effekte interprofessioneller Lernangebote [2] zu nutzen, wurde das humanmedizinische Tutorenschulungsprogramm durch ein Planungsteam mit Vertretern beider Studiengänge adaptiert und gemeinsam durchgeführt.
Methoden: Die Schulung wurde in einem mehrstufigen Entwicklungsprozess systematisch an den interprofessionellen Bedarf angepasst und 2016 mit 5 IPG- und 16 Humanmedizinstudierenden durchgeführt. Die Teilnehmer evaluierten das Schulungskonzept und ihre subjektive Kompetenzentwicklung. Zudem schätzten je vier Planungsteammitglieder und studentische Teilnehmer systematisch und unabhängig voneinander ein, ob und durch welche Lehreinheiten die Schulung Interprofessional Collaborative Practice (IPC)-Kompetenzen aus den Bereichen Werte/Ethik, Rollen/Verantwortung, Interprofessionelle Kommunikation und Teams/Teamwork adressiere [3].
Ergebnisse: Lehreinheiten mit ausgeprägter Teilnehmerinteraktion (Gruppenführung und -dynamik, Rollenspiele, Reflexionen) erforderten stärkere Anpassung, wurden aber als besonders relevant für die interprofessionelle Kompetenzentwicklung eingeschätzt. Die Schulung wurde positiv evaluiert (Gesamtwertung 1.1±0.3, subjektive Kompetenzentwicklung 1.4±0.6; 1=sehr gut, 5=mangelhaft, n=19) und fördert eine Vielzahl von IPC-Kompetenzen aus allen vier Kompetenzbereichen.
Diskussion: Der interprofessionelle Austausch in Workshop-Atmosphäre scheint für die Förderung von IPC-Kompetenzen besonders geeignet. Die Planung der Lehreinheiten erfordert jedoch die umsichtige Beachtung unterschiedlicher Lernbedürfnisse und -bedarfe.
Literatur
- 1.
- Fellmer-Drüg E, Drude N, Sator M, Schultz H, Irniger E, Chur D, Neumann B, Resch F, Jünger J. Einführung eines Curriculums zur medizindidaktischen Qualifizierung von studentischen TutorInnen mit Abschlusszertifikat. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(2):Doc19. DOI: 10.3205/zma000911
- 2.
- Reeves S, Fletscher S, Barr H, Birch I, Boet S, Davies N, McFadyen A, Rivera J, Kitto S. A BEME systematic review of the effects of interprofessional education: BEME Guide No. 39. Med Teach. 2016;38(7):656-668. DOI: 10.3109/0142159X.2016.1173663
- 3.
- Interprofessional Education Collaborative Expert Panel. Core competencies for interprofessional collaborative practice: Report of an expert panel. Washington, D.C: Interprofessional Education Collaborative; 2011.