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Klinisches Berufseinsteiger-Seminar – eine erfolgreiche Lehrmethode praktischer Fertigkeiten für den Arztberuf
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Hintergrund: Jungen Ärzten mangelt es häufig an praktischen Fertigkeiten für den Stationsalltag, während ihre klinisch-theoretische Performance im Allgemeinen gut ist. Wenngleich sich die praktische Ausbildung in Studium und PJ deutlich verbessert hat, besteht dennoch oft eine Angst vor Routine- und Extremsituationen des Arztberufs, wie z. B. der Stationsorganisation, schwierigen Patienten, Notfällen oder dem ersten Nachtdienst.
Fragestellung: Wie können fehlende und für den Arbeitsbeginn essentielle praktische Fertigkeiten des Arztberufes Berufseinsteigern erfolgreich vermittelt werden?
Methode: Seit sechs Jahren werden im Klinikum Dortmund zweitägige Kleingruppen-Seminare durchgeführt, die bundesweit nach wie vor einmalig sind. Als Lehrmethode wird eine Kombination aus Vorträgen und praktischen Übungen verwendet. Z. B. werden Arztbriefe nach einem Kurzvortrag im Kurs diktiert und den Teilnehmern später getippt und korrigiert als Feedback zurückgegeben. Seminarinhalte sind u. a. das Arzt-Patientengespräch, Arbeitsorganisation und Zeitmanagement, das Erstellen von Arztbriefen, der Umgang mit medizinischem Wissen am Krankenbett, Leichenschau und Todesbescheinigung, das Verhalten in Notfall-Situationen und Entscheidung am Lebensende. Rein klinische Themen stehen im Hintergrund. Die Evaluationen zeigen gute Bewertungen und eine hohe Akzeptanz der Inhalte, wobei die praktischen Kursteile signifikant besser bewertet werden als die theoretischen (Likert-Skala mit 5 Punkten).
Diskussion und Schlussfolgerung: Ein klinisches Berufseinsteiger-Seminar mit praktischen und theoretischen Lerninhalten kann die Lücke an praktischen Fertigkeiten zwischen Studium und Arztberuf erfolgreich schließen.