gms | German Medical Science

Hintergrund und Fragestellung: Studentische Partizipation kann zur Exzellenz Medizinischer Ausbildung beitragen. Der Modellstudiengang Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist in 40 Modulen organisiert. Jedes Modul wird durch ein Team aus vier Modulverantwortlichen geleitet: Drei Lehrende und ein/e Studierende/r. Ziel dieser Studie war es, die Wahrnehmung der Rolle der studentischen Modulverantwortlichen zu untersuchen.

Material/Methoden: In einer mixed-method Studie wurde ein Fokusgruppen-Interview mit studentischen Modulverantwortlichen sowie eine Online-Umfrage jeweils mit studentischen Modulverantwortlichen und lehrenden Modulverantwortlichen durchgeführt. Es wurden offene und Likert-skalierte Items abgefragt. Es erfolgte eine quantitative und qualitative Auswertung.

Ergebnisse: Studentische und lehrende Modulverantwortliche schätzen die Arbeit des jeweils anderen und betrachten sich als gleichberechtigte Partner. Beide Gruppen berichten, dass studentische Modulverantwortliche das Curriculum verbessern, indem sie effektiv studentisches Feedback bündeln und konstruktive Verbesserungsvorschläge einbringen. Insbesondere schätzen Lehrende die studentischen Modulverantwortlichen aufgrund ihrer ganzheitlichen Expertise für das gelehrte, gelebte, geprüfte und verborgene Curriculum. Lehrende schätzen die organisatorische Kompetenz der studentischen Modulverantwortlichen höher ein als deren inhaltlich-fachliche Kompetenz.

Diskussion/Schlussfolgerung: Studentische Modulverantwortliche werden von lehrenden Modulverantwortlichen geschätzt. Beide Gruppen wissen, dass Studierende geringere medizinische Fachkompetenz haben. Die Stärken der studentischen Modulverantwortlichen liegen im ganzheitlichen Blick auf das Curriculum und in der Bündelung studentischen Feedbacks. Diese Qualitäten bringen sie in der Erarbeitung gemeinsamer Konzepte mit Lehrenden ein. Beide Gruppen sind sich einig, dass studentische Modulverantwortliche das Medizinstudium an der Charité verbessern.