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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

„Histology: a challenging task for students“ Unterscheiden sich die Blickpfade von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Studierenden?

Meeting Abstract

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  • author Alan Brecht - Goethe Universität Frankfurt, FB 16 Medizin, Frankfurt, Germany
  • corresponding author presenting/speaker Gertrud Klauer - Goethe Universität Frankfurt, FB 16 Medizin, Frankfurt, Germany
  • Frank Nürnberger - Goethe Universität Frankfurt, FB 16 Medizin, Frankfurt, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc189

doi: 10.3205/17gma189, urn:nbn:de:0183-17gma1897

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Brecht et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Erlernen der Histologie ist für Studierende besonders am Anfang ihres Studiums eine Herausforderung. Sie sollen lernen, durch mikroskopieren charakteristische Merkmale im Gewebeschnitt zu erkennen und mit der domänspezifischen Terminologie, kognitiven Kategorien und biomedizinischen Konzepten zu verknüpfen. Nivela et al. [1] konnten zeigen, daß der Histologiekurs bei den Studierenden visuell-perzeptuelle Fähigkeiten einübt und ein kognitives Gerüst ausbildet, welches wiederum Voraussetzung für ein erfolgreiches Erkennen histopathologischer Veränderungen ist. In einer Längsschnittstudie fokussieren wir uns hier auf Unterschiede in den Blickverläufen (Fixationen) von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Studierenden, um Hinweise auf die Entwicklung visuell-perzeptueller Fähigkeiten zu erhalten.

Methoden: Wir setzten Eye-tracking (Tobii® T120) in Kombination mit Retrospective think aloud (RTA) ein, um entlang an sechs aufeinanderfolgenden Beobachtungszeitpunkten die Lernschritte einer Kohorte von 34 vorklinischen Medizinstudierenden zu analysieren. RTA-Protokolle wurden transkribiert und in spezifische Textfragmente kategorisiert. Alle Daten wurden sowohl statistisch beschreibend als auch testanalytisch (ANOVA und post-hoc Tests) ausgewertet. Ein Ranking der kategorisierten und bewerteten RTA-Daten wurde eingesetzt, um erfolgreiche und weniger erfolgreiche Studierende zu differenzieren. Die jeweiligen Blickverläufe und Fixationsdaten wurden miteinander verglichen.

Ergebnisse: Erfolgreiche Studierende setzen kognitives Wissen ein, um diagnostisch wichtige Merkmale zu finden, bzw. zu fixieren. Sie verbleiben, im Gegensatz zu den wenig erfolgreichen Studierenden, mit ihrem Blick nicht in den auffälligen, aber diagnostisch nicht relevanten Salienzen haften. Erfolgreiche Studierende haben die Aufgabe gemeistert, diagnostisch relevante Strukturen zu erkennen und mit der korrekten Terminologie und biomedizinischen Konzepten zu verknüpfen.


Literatur

1.
Nivala M, Lehtinen E, Helle L, Kronqvist P, Paranko J, Säljö R. Histological knowledge as a predictor of medical students' performance in diagnostic pathology. Anat Sci Educ. 2013;6 (6):361-367. DOI: 10.1002/ase.1352 Externer Link