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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Die Bedeutung des Praktischen Jahres (PJ) für die Examensleistung im Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hossein Shahla - IMPP Mainz, Mainz, Germany
  • Jana Jünger - IMPP Mainz, Mainz, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc138

doi: 10.3205/17gma138, urn:nbn:de:0183-17gma1381

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Shahla et al.
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Gliederung

Text

An den Examensrunden des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung im Frühjahr und im Herbst 2014 nahmen jeweils zwei, bis auf die PJ-Erfahrung vergleichbare Kandidatengruppen (Kandidaten mit bereits abgeschlossenem PJ vs. Kandidaten mit dem der M2 nachgelagertem PJ) teil. Bereits im Vorfeld der Prüfung im Frühjahr 2014 drängte sich die Frage nach eventuell zu erwartenden Leistungsunterschieden zwischen den zwei Kandidatengruppen auf: Würden Kandidaten mit PJ-Erfahrung aufgrund ihres während des Praktischen Jahres erzielten Wissenszuwachses besser abschneiden oder Kandidaten ohne PJ, weil sie unmittelbar nach der universitären Ausbildung an der Prüfung teilnehmen?

Fragestellung: In diesem Beitrag überprüfen wir retrospektiv, inwieweit sich die Prüfungsleistungen dieser zwei Kandidatengruppen unterschieden und ob diese Unterschiede in allen Bestandteilen der Prüfung im gleichen Umfang festzustellen waren.

Methode und Datenbasis: Die Studie bedient sich einer differenzierten Analyse (differential item functioning) der Themengebiete des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfungen im Frühjahr und im Herbst 2014. Sie stützt sich auf die Prüfungsdaten aller 8600 Teilnehmer im April sowie 10987 Teilnehmer im Oktober 2014 (jeweils ca. zur Hälfte ohne/mit PJ-Erfahrung).

Ergebnisse: Die Teilnehmer mit PJ-Erfahrung erzielten signifikant bessere Ergebnisse (1,0% im Frühjahr bzw. 0,6% im Herbst 2014). Unter den Erstteilnehmern in der Regelstudienzeit der Frühjahresrunde war dieser Vorsprung noch deutlicher (1,7%). Die höchsten Vorsprünge der PJ-erfahrenen Kohorte waren in „PJ-relevanten“ Fachgebieten (häufigsten PJ-Wahlfächern), u. a. in der Anästhesiologie (3,8%), klinischen Radiologie (3,0%) und Chirurgie zu verzeichnen.

Fazit: Nicht der Zeitpunkt des Examens, sondern die PJ-Erfahrung führte zu einem besseren Prüfungsergebnis. Dies spricht nicht nur für einen Wissenszuwachs infolge des PJ, es macht auch die Nachhaltigkeit des während des Studiums erworbenen Wissens deutlich.