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Schriftliche Prüfungsleistung im Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung: Abhängigkeit vom Wahlfach und Zusammenhang mit mündlich-praktischen Prüfungen
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Hintergrund: Nach der ÄAppO fanden bis Herbst 2014 der schriftliche und der mündlich-praktische Teil des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung nach Abschluss des Praktischen Jahres in geringem zeitlichen Abstand voneinander statt.
Zielsetzung: In diesem Beitrag sollen zwei Fragen beantwortet werden:
- 1.
- Welchen Zusammenhang weisen schriftliche und mündlich-praktische Prüfungsleistungen auf?
- 2.
- Führen klinisch-praktische Erfahrungen im jeweiligen PJ-Wahlfach zu besseren schriftlichen Prüfungsleistungen in diesem Fach?
Material und Methode: Eingeschlossen wurden 59.122 Personen (Examina ab Frühjahr 2009 bis Herbst 2014). Die Noten der mündlich-praktischen Prüfung (Innere Medizin, Chirurgie, PJ-Wahlfach, viertes Fach) wurden sowohl mit den Gesamtergebnissen als auch - zur Reduktion von Confounding - mit Teilergebnissen der schriftlichen Prüfung (basierend auf Einzelfragen in Innerer Medizin + Chirurgie + PJ-Wahlfach) verglichen. In einem Teilkollektiv (Prüflinge mit sechs häufigsten PJ-WahIfächern, n=45.029) wurde untersucht, ob sich klinisch-praktische Erfahrungen positiv auf schriftliche Prüfungsleistungen auswirken.
Ergebnisse: Der Notendurchschnitt der mündlich-praktischen Prüfungen war deutlich besser als der der schriftlichen (1,6 vs. 2,9). In der mündlich-praktischen Prüfung erhielten 78,2% eine 1 oder 2; bei der schriftlichen Prüfung 75,1% eine 2 oder 3. Beim Vergleich neu gebildeter schriftlicher IMPP-Teilergebnisse mit Ergebnissen der mündlichen Prüfung verringerte sich dieser Unterschied. Betrachtet man die sechs häufigsten PJ-Wahlfächer, so schnitten die Kandidat(inn)en in ihrem jeweiligen Wahlfach tendenziell besser ab als alle anderen, die dieses Fach nicht praktisch vertiefen konnten.
Schlussfolgerung: IMPP-Prüfungen fallen Prüflingen tendenziell schwerer als mündlich-praktische. Klinisch-praktische Erfahrungen führen zu besseren IMPP-Ergebnissen, somit sind IMPP-Prüfungen ein geeignetes Surrogat höheren klinischen Wissensstand abzubilden.