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Does „Physikum“ matter? Prognosekraft der vorklinischen Grundlagenfächer für die Prüfungsleistungen beim Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Hintergrund: Der prognostische Beitrag des individuellen M1-Ergebnisses für das Abschneiden beim Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (M2) ist bisher selten, jedenfalls nicht in einer Tiefe untersucht worden, die für den Nachweis eines eigenständigen Effektes notwendig wäre.
Fragestellung(n): In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welche eigenständige, d.h. von den Effekten sonstiger Prädiktoren unabhängige Prognosekraft die M1-Prüfungsleitung für das Abschneiden beim Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung besitzt. Weiterhin untersuchen wir, welche Bestandteile beider Prüfungen (6 Fächern des M1 und die unterschiedlichen Fachgebiete des M2) besonders starke Zusammenhänge aufweisen.
Methode und Datenbasis: Bei Ermittlung der Prognosekraft der M1-Prüfungsleistung (und ihrer 6 Bestandteile) für die M2-Performance rechnen wir den Effekt der Präpositionen aus, die die beiden Prüfungsleistungen stark determinieren (Residualregression). Bei dem jeweils ermittelten Erklärungsbeitrag handelt es sich somit um eine weitgehend eigenständige Prognosekraft. Die Studie basiert auf Prüfungsdaten der Examina 2010 bis 2016.
Ergebnisse: Die Prognosekraft der vorklinischen Grundlagenfächer als Ganzes (M1-Leistung) für die Prüfungsleistung beim Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung ist beachtlich hoch (R²=0.36). Von den 6 Unterschiedlichen Bestandteilen des Physikums erweisen sich Physiologie (R²=0.30), Biochemie (R²=0.31) und Anatomie (R²=0.30) am einflussstärksten. Die Erklärungsbeiträge aller dieser Prädiktoren bleiben auch dann stark und hoch signifikant, wenn die Effekte soziodemographischer und bildungsbiographischer Einflussfaktoren (allen voran der Effekt der Abiturnote) isoliert werden.
Schlussfolgerungen: Der weitgehend eigenständige Erklärungsbeitrag des Physikums für die M2-Prüfungsleistung spricht weniger für die fehlende Nachhaltigkeit der biomedizinischen Grundlagenfächer, sondern vielmehr für ihre Bedeutsamkeit für den klinischen Studienabschnitt.