gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Wie stabil ist die Wahl des Weiterbildungsziels am Ende des Studiums? Ergebnisse aus PJ-Evaluationen und Absolventenstudien an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Volker Paulmann - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Ingo Just - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Volkhard Fischer - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc130

doi: 10.3205/17gma130, urn:nbn:de:0183-17gma1300

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Paulmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Für eine erfolgreiche ärztliche Berufsplanung wird eine frühzeitige Festlegung auf ein Berufs- bzw. Weiterbildungsziel empfohlen. Studienergebnisse legen jedoch nahe, dass die Wahl oft von Unsicherheit und pragmatischen Erwägungen hinsichtlich der Vereinbarkeit mit der Familienplanung geprägt ist [1]. Das Praktische Jahr hat dabei für Studierende der Medizin eine zentrale Orientierungsfunktion. Auf der Basis von PJ-Evaluationen und Absolventenbefragungen wird untersucht, wie stabil die Wahl des Weiterbildungsfachs im PJ-Verlauf und über den Berufseinstieg hinaus ist.

Methode: An der MHH wird jedes PJ-Tertial gesondert evaluiert. Auch das angestrebte Facharztgebiet wird wiederholt erfragt. In die Analyse wurden Fälle einbezogen, die alle drei Tertiale evaluiert haben (N=314). Anhand eines Kategoriensystems (unverändert/verändert/gewechselt/unsicher) wurde die Stabilität der Entscheidungen überprüft. Zusätzlich wurden die Fälle untersucht, die am Ende des PJ eine Facharztpräferenz angegeben hatten oder noch „unsicher“ waren. Diese Fälle (N=520) wurden über einen persönlichen Code [2] den Daten der ca. 1½ Jahre nach Studienende erfolgten Absolventenbefragung zugeordnet. N=99 Personen konnten wieder identifiziert werden.

Ergebnisse: 72% haben bei allen drei PJ-Evaluationen dasselbe Weiterbildungsziel angegeben, 15% hatten sich im Laufe des PJ für ein Fach entschieden. Ca. 8% waren am Ende noch unsicher. Nur 5% hatten die Wahlabsicht geändert.

Der Vergleich der Weiterbildungsfächer am Ende des PJ mit dem Fach, das 1½ Jahre nach Studienende verfolgt wird, zeigt, dass wiederum über 70% der Absolventen ihre Entscheidung weiter verfolgen. Ca. 20% der Befragten streben eine andere fachärztliche Weiterbildung an, wobei zumeist in ein „benachbartes“ Gebiet gewechselt wird.

Diskussion: Die Ergebnisse deuten auf eine relativ hohe Stabilität des Weiterbildungsziels hin. Inwieweit Erfahrungen aus dem PJ Einfluss auf die endgültige Wahl haben, bedarf gesonderter Studien.


Literatur

1.
Buddeberg-Fischer B, Illés,C, Klaghofer R. Karrierewünsche und Karriereängste von Medizinstudierenden - Ergebnisse von Fokusgruppeninterviews mit Staatsexamenskandidatinnen und -kandidaten. Gesundheitswes. 2002;64:353-362. DOI: 10.1055/s-2002-32179 Externer Link
2.
Fischer V, Brandt K. Längsschnittliche Analyse von Querschnittsbefragungen mittels eines Persönlichen Codes. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV27-688. DOI: 10.3205/16gma038 Externer Link