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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Analyse verbaler und nonverbaler Kommunikationsaspekte von PJ-Studierenden in Anamnesegesprächen

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Daniela Vogel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • Marco Meyer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • corresponding author Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc121

doi: 10.3205/17gma121, urn:nbn:de:0183-17gma1215

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Vogel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das wesentliche Ziel eines Anamnesegespräches ist es, alle relevanten Aspekte zu erfragen, die eine klinische Entscheidungsfindung ermöglichen. Dabei spielen auch verbale und nonverbale Kommunikationsmittel eine Rolle. Ziel dieser Untersuchung war es daher, in Anamnesegesprächen von PJ-Studierenden die Ausprägung von verbalen und nonverbalen Kommunikationsaspekten zu untersuchen.

Methoden: An einem simulierten ersten Arbeitstag im Krankenhaus führten 30 PJ-Studierende jeweils fünf 10-minütige Anamnesegespräche mit Schauspielpatient*innen, die auf Video aufgezeichnet wurden. In den insgesamt 150 Videos wurden verbale und nonverbale Kommunikationsaspekte (z.B. Angemessenheit der Sprache oder Blickkontakt) kriterienbasiert mittels Beobachtungsbögen erfasst und ihre Ausprägung wurde untersucht.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass Patienten*innen mit weniger komplexer Anamnese signifikant rascher nach Beginn des Gesprächs unterbrochen wurden. Die Anzahl der W-Fragen (z.B. Was? Wann?) war bei einem Fall mit spezifischeren Symptomen signifikant höher als bei zwei Patienten*innenfällen mit unspezifischeren Symptomen(p<0,05; p<0,01). Sowohl bei verbalen als auch bei nonverbalen Aspekten zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen weiblichen und männlichen PJ-Studierenden. Jedoch fand sich ein signifikanter Unterschied (p<0,05) in der nonverbalen Zuwendung zu einer Patientin, die in Begleitung ihres Ehemannes vorstellig wurde, im Vergleich zu einem Patienten, der sehr auf das Verlassen des Krankenhauses drängte.

Schlussfolgerung: Verschiedene verbale und nonverbale Kommunikationsaspekte von PJ-Studierenden sind in Anamnesegesprächen mit Schauspielpatient*innen abhängig von der Komplexität des Falls unterschiedlich stark ausgeprägt. Es scheint daher wesentlich, für das Einüben des korrekten Verhaltens bei Gesprächen im Unterricht unterschiedliche Schwierigkeitsgrade der Patient*innenrollen zu berücksichtigen und dementsprechend das Gesprächsverhalten zu reflektieren.