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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Wahrnehmung von Berufsgruppen im Gesundheitswesen im Selbst- und Fremdbild vor und nach einer Teilnahme an einem interprofessionellen Workshop

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sonia Sippel - Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Fakultät, Würzburg, Germany
  • Joy Backhaus - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Philipp Stieger - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Johannes Hewig - Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Lisa Kämpf-Dirks - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Sarah König - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc093

doi: 10.3205/17gma093, urn:nbn:de:0183-17gma0933

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Sippel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: Aufgrund der Arbeitsteilung und Multiprofessionalität im Gesundheitswesen gewinnt interprofessionelle Arbeit in der Ausbildung an Bedeutung. Ein 3-teiliger Workshop dient u.a. dazu, durch Erfahrungen im interprofessionellen Team positiven Einfluss auf die Rollenerwartungsbilder der TeilnehmerInnen (TN) zu nehmen. Ziel war es, Attribute zu untersuchen, die der eigenen und fremden Berufsgruppe zugeschrieben werden und inwieweit sich diese im Rahmen der Veranstaltung verändern.

Material/Methoden: Ein Fragebogen wurde entwickelt, um die beruflichen Rollenerwartungsbilder der TN zu erfassen. Er nutzt das semantische Differential und orientiert sich an Ergebnissen der Metaanalyse von Cook & Stoecker (1). Die TN der Workshops schätzten für die eigene und fremde Berufsgruppe die Ausprägungen von jeweils 31 Eigenschaften ein. Des Weiteren wurden Angaben zu persönlichen Erfahrungen mit und Einstellungen zu Vorurteilen (9 Items) erhoben. Die eigenen Vorurteile sowie Selbst- und Fremdbilder in der Medizin wurden im Workshop reflektiert und thematisiert.

Ergebnisse: Die Einschätzungen der TN (N=98) ergaben, dass die Auseinandersetzung mit der Thematik die Wahrnehmung von Berufsgruppen in der Medizin beeinflusst. Der Vergleich der Werte (ANOVA) vor und nach der Workshop-Teilnahme zeigte signifikante Änderungen sowohl in der Einschätzung der eigenen als auch fremden Berufsgruppe. Studierende der Humanmedizin (PJ) bewerteten danach Angehörige der Pflege origineller, patientenorientierter und entspannter. PflegeschülerInnen bewerteten Mediziner danach innovativer, mehr ideell fokussiert und mehr um psychische Parameter des Patienten besorgt.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Teilnahme an interprofessionellen Workshops führt zu positiven Veränderungen im Hinblick auf die Stereotypenbildung. Für 2017 sind qualitative Interviews mit den Workshop-Absolventen geplant, um Ursachen und Stabilität dieser Änderungen zu untersuchen.


Literatur

1.
Cook K, Stoecker J. Healthcare Student Stereotypes: A Systematic Review with Implications for Interprofessional Collaboration. J Res Interprof Pract Educ. 2014;4(2).