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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Zusammenhänge eines Situational Judgement Tests mit MMI Ergebnissen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Johanna Hißbach - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
  • Janina Lackamp - Germany
  • Mirjana Knorr - Germany
  • Anja Schwibbe - Germany
  • Wolfgang Hampe - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Medizinische Fakultät, Tübingen, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc058

doi: 10.3205/17gma058, urn:nbn:de:0183-17gma0585

Veröffentlicht: 24. November 2017

© 2017 Hißbach et al.
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Gliederung

Text

Situational Judgement Tests (SJTs) erfreuen sich im Ausland zunehmender Beliebtheit in der Auswahl von Medizinstudierenden. Einige deutsche Fakultäten haben in Kooperation einen Papier-Bleistift SJT zu psychosozialen Kompetenzen entwickelt. Dieser wurde im Jahr 2016 im Rahmen der Studierendenauswahl u.a. in Hamburg pilotiert. Wir untersuchen die Fragestellung, ob die Hamburger Ergebnisse des SJT mit bestimmten Komponenten des HAM-Int, einem Multiplen Mini-Interview, zusammenhängen.

Der SJT bestand aus zehn Szenarien mit 66 dazugehörigen Handlungsoptionen. Das HAM-Int umfasste drei Schauspiel- und drei Interviewstationen, eine Videostation und zwei Gruppenstationen. Von den 190 HAM-Int Teilnehmern haben 177 Personen (93%) den SJT bearbeitet. Wir berichten Korrelationen zwischen den SJT Ergebnissen und dem HAM-Int Gesamtergebnis, sowie den Faktorscores der zwei errechneten Hauptkomponenten des HAM-Int.

Das Gesamtergebnis des HAM-Int korrelierte mit dem SJT Ergebnis zu r=.20 (p=.007). Eine signifikante Korrelation von r=.25 (p=.001) fanden wir zwischen der ersten Hauptkomponente im HAM-Int, auf der die Schauspielstationen, die Videostation und die Gruppenstationen luden (interaktionelle Komponente). Keine Korrelation (r=-.03; p=.666) fanden wir mit der zweiten Hauptkomponente, die die Interviewstationen umfasste (analytische Komponente).

Auch wenn die Korrelationen gering sind, scheint der SJT in erster Linie mit dem Teil im HAM-Int zusammenzuhängen, der die direkte Interaktion mit anderen Menschen (Simulationspatienten oder Gruppenmitglieder) oder die Beobachtung einer Interaktion (Videostation) erfasst. Eher kognitiv aufgeladenen Aufgaben (z.B. die Charakterisierung eines Menschen) zeigten keinen Zusammenhang mit dem SJT. Der – wenn auch geringe – Zusammengang des SJT mit dem HAM-Int scheint also eher auf dem praktischen, interaktionellen Teil des Multiplen Mini Interview zu beruhen.