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Einführung eines curricularen kompentenzorientierten formativen Assessments auf Basis von Entrustable Professional Activities (EPAs) – Erfahrungen einer interdisziplinären Lehrveranstaltung der Anästhesiologie und Transfusionsmedizin zum Umgang mit Blutprodukten
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Zielsetzung: Der Umgang mit Blutprodukten stellt eine zentrale, ärztliche Kompetenz dar, die vorwiegend wissensorientiert vermittelt wird. Die praktische Umsetzung der Inhalte, die nach Erhalt der Approbation klinisch sofort erwartet wird, stellt sich in konkreter Anwendung als schwierig dar. Erstmals erfolgt in einer interdisziplinären Lehrveranstaltung der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie und des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplantationsimmunologie die curriculare Umsetzung im SoSe 2016 in einem Near-Real-Setting für Studierende (3. klin. Sem.).
Methoden: Unter indirekter Supervision erfahrener Kliniker absolvieren alle Studierenden 6 Aufgaben, bestehend aus unterschiedlichen medizinischen Tätigkeiten (standardisierte Simulationspatienten, praktische Übungen, Entscheidungsfindung nach Aktenlage). Es folgt eine individuelle und eine Gruppenreflexionsphase zur Ermittlung von Lernfeldern und ein Feedbackseminar mit den Dozenten. Der subjektive Lernerfolg wird für das WiSe 16/17 anhand von Lernzielen auf EPA-Basis als „Self-Entrustmentlevel“ prä und post erfragt. Die Evaluation erfolgt als Globales Rating und Freitext.
Ergebnisse: Der Stationsparcours zeigt einen heterogenen Leistungsstand. Dies wird von den Studierenden mit Zustimmung zur Praxisorientierung oder mit Zeichen der Überforderung beantwortet.
70 prä- und 84 vollständige post-Datensätze (53 mit direkter Zuordnung prä:post) liegen vor. Bezüglich der Lernziele wird teils ein signifikanter Lernzuwachs (Cohen´s d>.8) berichtet. Ergebnisse der Evaluation und Auswertungen zur Selbsteinschätzung werden dargestellt.
Die Durchführung einer praktisch orientierten Lernstandserhebung unter audiovisueller Beobachtung ermöglicht, konkretes studentisches Handeln im anschließenden Seminar anzusprechen, Anregungen zu individuellen Lernfeldern zu geben und trägt bei Studierenden subjektiv zu einer Erhöhung des Zutrauens in die eigene praktische Kompetenz bei.
Literatur
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