gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Infektionsprävention im OP von Anfang an: Vorstellung des Lehrprojektes Einführung in die klinische Medizin (EKM) – „OP-Training“

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Bettina Lutze - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene, Leipzig, Deutschland
  • Sarah Faucheux - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene, Leipzig, Deutschland
  • Julia Stahlmann - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene, Leipzig, Deutschland
  • Daisy Rotzoll - Universitätsklinikum Leipzig, LernKlinik, Leipzig, Deutschland
  • Iris F. Chaberny - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Hygiene/Krankenhaushygiene, Leipzig, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV32-564

doi: 10.3205/16gma324, urn:nbn:de:0183-16gma3242

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Lutze et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: An deutschen Universitäten ist die Vermittlung zeitgemäßer hygienischer Lehrinhalte z. B. für den OP-Bereich nur unzureichend im Lehrplan des Medizinstudiums verankert [1]. Dabei ist gerade die Stärkung des Stellenwertes der Hygiene zu initiieren, wenn man bedenkt, dass postoperative Wundinfektionen zu den häufigsten nosokomialen Infektionsarten in deutschen Krankenhäusern gehören [2]. Aus diesem Grund wurde am Universitätsklinikum in Leipzig (UKL) 2015 das Lehrprojekt Einführung in die klinische Medizin (EKM) – „OP-Training“ eingeführt. Ziel ist es, dass Studierende sich infektionspräventiv im OP-Bereich verhalten können.

Methoden: Die Lehrveranstaltung wird in einer interaktiven Praktikumsform mit Seminarcharakter durchgeführt. Im Theorieteil erhalten die Studierenden die indikationsspezifische Erläuterung zur Händedesinfektion, welche sie dann im praktischen Teil ausprobieren. Anschließend kleiden sich die Studierenden steril ein und werden hinsichtlich der Verhaltensregeln im OP geschult.

Ergebnisse: Die Mehrzahl der Studierenden des 3./4. Fachsemesters gab im Vorfeld an, dass sie niedrige hygienische Vorkenntnisse haben (79,2%♀♂-Vergleich:p=.427) und sie sich vor allem nach der Lehrveranstaltung praktische Fertigkeiten im Bereich der Infektionsprävention im OP wünschen (82%). Nach dem ersten Durchlauf wurde die Lehrveranstaltung in der Gesamtheit positiv evaluiert („sehr gut“= 81,9%).

Diskussion: Das Lehrprojekt stellt somit eine hochwertige Unterstützung für den Unterricht am Krankenbett der operativen Fächer am UKL dar. Es gibt bisher keine empirischen Aussagen hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Lehrprojektes. Dessen ungeachtet wird angenommen, dass die zukünftigen Mediziner als sicherer im Auftreten und leitliniengerechter im infektionspräventiven Sinne von ihren Kollegen im OP eingeschätzt werden.

Take home messages: Infektionsprävention im OP von Anfang an – kommt sehr gut bei den Studierenden am UKL an!


Literatur

1.
Christiansen B, Bitter-Suermann D. Gemeinsame Empfehlungen des Medizinischen Fakultätentages (MFT) und der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut zur Lehre auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene an deutschen Universitäten. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2011;54:1351–1354. DOI: 10.1007/s00103-011-1382-2 Externer Link
2.
Behnke M, Hansen S, Leistner R, Diaz LA, Gropmann A, Sohr D, Gastmeier P, Piening B. Nosocomial infection and antibiotic use: a second national prevalence study in Germany. Dtsch Arztebl Int. 2013;110(38):627-633. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0627 Externer Link