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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Die Auswirkungen des Mentalen Trainings auf den Kompetenzerwerb in komplexen praktischen Fertigkeiten in der Chirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Aleksandra Germanyuk - Frankfurt am Main, Deutschland
  • Jasmina Sterz - Frankfurt am Main, Deutschland
  • Maria-Christina Stefanescu - Frankfurt am Main, Deutschland
  • Bernd Bender - Frankfurt am Main, Deutschland
  • Miriam Rüsseler - Frankfurt am Main, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV13-442

doi: 10.3205/16gma319, urn:nbn:de:0183-16gma3195

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Germanyuk et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: In der medizinischen Ausbildung ist der Erwerb praktischer Fertigkeiten von großer Bedeutung. Die Durchführung komplexer Fertigkeiten, wie zum Beispiel die Versorgung einer Schnittwunde, ist für Studierende eine große Herausforderung. Frontaler Unterricht ist hier nicht ausreichend. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu untersuchen, ob durch die Integration von Mentalem Training (MT) der Kompetenzerwerb in praktischen Fertigkeiten am Beispiel der Wundversorgung verbessert werden kann.

Methoden: Studienteilnehmer wurden in 2 Gruppen randomisiert (MT versus Kontrollgruppe). Beide Gruppen erhielten den gleichen Unterricht durch einen geschulten Peer-Tutor. Während die Kontrollgruppe im Anschluss unter Supervision des Peer-Tutors die Fertigkeiten übte, erhielt die MT-Gruppe eine Instruktion zu MT. Es folgte das eigentliche Mentale Training und Üben der Fertigkeit unter Supervision des Peer-Tutors. Die Unterrichtszeit war für beide Gruppen gleich. Der Kompetenzerwerb wurde an 3 Zeitpunkten evaluiert: im Anschluss an das Modul in einem formativen OSCE, 2 Wochen später in Form eines free-recall-Tests und am Ende des Semesters in einem summativen OSCE.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 123 Studierende an der Studie teil. Es wurden 74 free-recall-Tests aufgenommen. An der summativen Prüfung nahmen 119 Studierende teil. Im formativen OSCE erreichte die Kontrollgruppe 67,4% und die Studiengruppe 71,6% (p=0,035) in der Station „steriles Abdecken“. In anderen Stationen und zu anderen Zeitpunkten konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Diskussion: Eine Erklärung für die fehlenden Unterschiede ist, dass das Anwenden des MT über den Kurs hinaus nicht sichergestellt werden konnte. In Folgestudien sollte daher MT während des ganzen chirurgischen Praktikums unter Supervision geübt werden.

Take-home-message: MT scheint eine effektive Lernmethode beim Kompetenzerwerb komplexer praktischer Fertigkeiten zu sein.