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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Bereiten wir unsere Studierenden ausreichend auf den Arztberuf vor? Ergebnisse einer qualitativen Studie von PJ Studierenden der Allgemeinmedizin der Uni Freiburg

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Moses Ferusi - Freiburg, Deutschland
  • Andy Maun - Freiburg, Deutschland
  • Klaus Böhme - Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV39-435

doi: 10.3205/16gma315, urn:nbn:de:0183-16gma3152

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Ferusi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Welche Faktoren sind wichtig, damit Medizinstudierende sich gut auf den späteren Arztberuf und seine Anforderungen vorbereitet fühlen? Wie gut fühlen sich Studierende ausgebildet und welche Kompetenzen erachten sie selbst als dafür hilfreich? Eine Studie des Kompetenzzentrums Lehrevaluation der Uni Freiburg lieferte erste quantitative Daten zur Frage, wie sich Absolventen im Hinblick auf ärztliche Kompetenzen einschätzen [1]. Die vorliegende qualitative Studie, der Interviews von Absolventen des PJ-Tertials Allgemeinmedizin zugrunde liegen, versucht u.a. Erklärungsmodelle für die Selbsteinschätzung der Befragten zu generieren und Anregungen für notwendige curriculare Veränderungen bei der Umsetzung des NKLM aufzugreifen. Die Studie orientiert sich im Wesentlichen an den CanMEDS Rollen.

Methoden: Studierende der Allgemeinmedizin wurden nach ihrem PJ in halbstrukturierten Einzelinterviews zu ihren Erfahrungen im Studium in Hinblick auf unseren Forschungsgegenstand befragt. Die Interviews wurden nach den Prinzipien der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse: Bei den Studierenden überwiegt in Hinblick auf die anstehende Berufsausübung größtenteils das Gefühl des Kompetenzmangels, insbesondere in den Rollen Kommunikator, Teamplayer, Scholar, Manager und Gesundheitsberater. Ursächlich sehen sie eine Überbewertung von kognitivem Wissen während der Ausbildung bei gleichzeitiger Unterrepräsentierung in der Vermittlung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen sowie Transfer- und Handlungswissen. Sie schätzen den Kompetenzerwerb in curricularen Veranstaltungen wesentlich geringer ein als in extracurricularen Veranstaltungen.

Schlussfolgerung: Es wird aufgezeigt, dass der Fokus der Lehre vielmehr auf Kompetenz- und Problemorientierung gerichtet werden muss. Eine curriculare Neuorientierung nach den Vorstellungen des NKLM erscheint hierbei sinnvoll.


Literatur

1.
Giesler M, Forster J, Biller S, Fabry G. Development of a questionnaire to assess medical competencies: Reliability and validity of the Questionnaire. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(2):Doc31. DOI: 10.3205/zma000743 Externer Link