gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Studentische Hilfskräfte im „Operativen Rufdienst“: Mixed-method-Studie zu der Analyse des finanziellen Aspektes und den Motiven der Studierenden

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author presenting/speaker Chantal Rabe - Göttingen, Deutschland
  • Michael Ghadimi - Göttingen, Deutschland
  • Sarah König - Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV39-431

doi: 10.3205/16gma314, urn:nbn:de:0183-16gma3144

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Rabe et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Patientenversorgung in der Chirurgie ist in ihrer Komplexität beachtlich gestiegen, damit einhergehend auch eine erhöhte Arbeitsbelastung der ärztlichen Mitarbeiter. Wir haben eine Dienstgruppe aus Medizinstudierenden eingerichtet, die außerhalb der regulären Arbeitszeiten die Assistenz im OP ausübt. Ziel war es, die Dienstbelastung sowie Personalkosten zu reduzieren und die Motivation der Studierende für die Chirurgie zu intensivieren.

Methoden: In einem ersten Schritt wurden leitfadengestützte Interviews mit Studierenden durchgeführt, um die Gründe für die Arbeit als OP-Assistenz qualitativ zu erfassen. In einem weiteren Schritt wurde zur quantitativen Erhebung ein Online-Fragebogen (EvaSys®) konstruiert und an aktuelle sowie ehemalige Studierende versendet. Die Lohnkosten und Arbeitsstunden der studentischen Hilfskräfte wurden errechnet und mit der Einsparung der ärztlichen Mitarbeiter verglichen.

Ergebnisse: Die Differenz im Arbeitgeberbrutto zwischen den Studierenden und ärztlichen Mitarbeitern betrug 28,37€ pro Stunde. Somit ergab sich eine Kostenersparnis von etwa 60.000€ pro Jahr. Bei der Frage nach den Motiven wurde in den Interviews der finanzielle Aspekt als sekundär hervorgehoben, wohingegen die Mehrheit das Sammeln von Erfahrungen favorisierte. Als primäre Beweggründe (Mittelwerte ≤1,3) der Online-Umfrage wurden vor allem das Sammeln von Erfahrungen, Spaß und das Interesse an der Chirurgie von den Studierenden benannt. In den Interviews wurde der Wunsch nach mehr Lernmöglichkeiten und aktiviere Beteiligung im OP artikuliert.

Diskussion: Die Studierenden hatten sich aktiv für die Assistenz des operativen Rufdienstes entschlossen. Es gab differierende Gründe, die dem finanziellen Aspekt überwogen. Insgesamt stellt das Konzept des studentischen Rufdienstes eine Win-win-Situation für die Studierenden und den Arbeitgeber dar. Aus den Ergebnissen der Befragungen sind dennoch auch klare Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten.