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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Etablierung eines interprofessionellen Jahrgangs von Studierenden der Pflege und Medizin mit Hilfe des Lernortes Krankenhaus

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stephan Kolb - Nürnberg, Deutschland
  • Thomas Vasilakis - Nürnberg, Deutschland
  • Isabel Hach - Nürnberg, Deutschland
  • Jürgen Haerlein - Nürnberg, Deutschland
  • Jessica Stadelmann - Nürnberg, Deutschland
  • Angelika Münzinger - Nürnberg, Deutschland
  • Gabriele Fley - Nürnberg, Deutschland
  • Barbara Stein - Nürnberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV23-706

doi: 10.3205/16gma301, urn:nbn:de:0183-16gma3019

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Kolb et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Auch in Deutschland werden interprofessionelle Lehrangebote (IPA) empfohlen, um die spätere Zusammenarbeit der Berufsgruppen frühzeitig zu fördern. In Nürnberg wird seit 2014 eine Kohorte von 50 Medizinstudierenden, 55 Pflege-Dual-Studierenden und 29 Pflegeschüler/innen in ein mehrjähriges IPA-Curriculum geführt, inkl. einer Sensibilisierung von Führungskräften des beteiligten Krankenhauses. Anfang 2015 fand u.a. mit dem UWE-IP eine Ersterhebung von Interessen, Einstellungen und Präferenzen gegenüber IPA statt, im Sommer folgte ein Einführungstag, der quantitativ und qualitativ untersucht wurde.

Methode: Ziele des Tages – mit Vortragseinführung, interprofessionellen Interviews im Krankenhaus sowie Workshops – waren die Förderung der Gruppenkohäsion, die inhaltliche Einführung wie die Sensibilisierung für vier Kernkompetenzen interprofessioneller Zusammenarbeit. 115 Lernende (86% der Gesamtkohorte) wurden in 23 Interviewgruppen eingeteilt, 53 Stationen und Funktionsbereiche des Krankenhauses meldeten sich für die Interviews, 81 Mitarbeiter aus Pflege und Medizin nahmen daran teil. Ausgewertet wurden Interviewprotokolle, eine spätere schriftliche Evaluation sowie Aussagen der Moderatoren.

Ergebnisse: 81 Lernende nahmen an der Evaluation teil (70%). Der Einführungstag war für 98% gut organisiert, sollte für 78% auch künftig einen Klinikbesuch enthalten und konnte bei 49% das Interesse am gemeinsamen Lernen fördern; 56% waren der Meinung, dass der Tag bereits mögliche Konflikte anklingen ließ; für 73% war der Tag „atmosphärisch gelungen und hat Spaß gemacht“. Obwohl Schüler und Studierende der Pflege meist über größere klinische Erfahrung verfügen, brachten sie diese weniger in die Diskussion ein.

Schlussfolgerung: Ein IPA-Einführungstag trägt dazu bei, auch größere interprofessionelle Lerngruppen an IPA heranzuführen. Er profitiert von der Beteiligung des Lernortes Krankenhaus und zeigt bereits gruppendynamische Prozesse zwischen den Berufsgruppen.


Literatur

1.
Walkenhorst U, Walkenhorst U, Mahler C, Aistleithner R, Hahn EG, Kaap-Fröhlich S, Karstens S, Reiber K, Stock-Schröer B, Sottas B. Positionspapier GMA Ausschuss - Interprofessionelle Ausbildung in den Gesundheitsberufen. GMS Z Med Ausbild. 2015;32(2):Doc22. DOI: 10.3205/zma000964 Externer Link
2.
Berger S, Hermann K, Pollard K, Stock C, Szecsenyi J, Mahler C. Einstellungen von StudentInnen zu Kommunikation, Teamarbeit und interprofessionellem Lernen: Übersetzung des "University of the West of England" Interprofessionellen Fragebogens (UWE-IP) ins Deutsche. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP06_07. DOI: 10.3205/13gma055 Externer Link
3.
Vasilakis T, Stadelmann J, Hach I, Härlein J, Kolb S. Early implementation of IPE for first year students. 4th European Conference on Interprofessional Practice and Education. Nijmegen: European Conference on Interprofessional Practice and Education; 2015.
4.
Interprofessional Education Collaborative Expert Panel. Core competencies for interprofessional collaborative practice: Report of an expert panel. Washington, DC: Interprofessional Education Collaborative; 2015.