gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

ZEITLast- Verlauf des realen Workloads bei Medizinstudierenden im Vergleich zu anderen Studiengängen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Heiner Barz - Düsseldorf, Deutschland
  • Britta Kroll - Düsseldorf, Deutschland
  • Thomas Rotthoff - Düsseldorf, Deutschland
  • Matthias Schneider - Düsseldorf, Deutschland
  • Jürgen In der Schmitten - Düsseldorf, Deutschland
  • Stefanie Ritz-Timme - Düsseldorf, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV12-449

doi: 10.3205/16gma296, urn:nbn:de:0183-16gma2968

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Barz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Ausgehend von der Fragestellung, wie hoch der Workload der Studierenden im neustrukturierten Studienfach Medizin am Standort Düsseldorf ist und ob der in den Stundenplänen vorgesehene Anteil für das Selbststudium ausreichend bemessen wurde, vergleicht die Studie zwei Fachsemester (FS). Der mittlere Workload der Medizinstudierenden ist im Durchschnitt deutlich höher als bei anderen mit dem ZEITLast-Programm untersuchten Studiengängen. Der von Schulmeister [1] in ganz unterschiedlichen Studiengängen aus der Geisteswissenschaft, der Naturwissenschaft und dem Ingenieurwesen gewonnene Durchschnittswert von rund 23h/Woche, wird im 2. FS um fast 20 Std., im 7. FS um 10 Std. übertroffen.

Methoden: Online-Erhebung des Workloads mit der ZEITLast-Software bei Studierenden des 2. und 7. FS mit täglicher Dokumentation der tatsächlich für das Studium aufgewendeten Arbeitszeiten im SoSe 2015. Teilgenommen haben 48 Studierende: 24 des 2. FS/ 24 des 7.FS (35 Frauen/13 Männer). In dieser Zeit sind 63.851 Stunden dokumentiert worden.

Ergebnisse: Der Workload im Medizinstudium ist mit durchschnittlich 33,3 Std./Woche (7. FS) und 42,6 Std./Woche (2. FS) vergleichsweise hoch – und übertrifft den Durchschnitt der bislang mit dem ZEITLast-Tool dokumentierten Studiengänge zum Teil deutlich. Gerade im 2. FS liegt die Zeit, die in das Studium investiert wird, individuell teilweise deutlich höher als die Bologna-Richtlinie von 40h/Woche. Die Varianz ist allerdings hoch und reicht von durchschnittlich 24,3 h/Woche bis 58,9 h/Woche.

Diskussion: Die ungleiche Verteilung des Workloads der Studierenden, verbunden mit einem teilweise drastischen Anstieg der Selbstlernzeiten vor Klausurterminen auf bis zu 43 h/Woche werfen die Fragen nach einer Optimierung des Stoffverteilungsplanes und der Prüfungsabfolge auf, aber auch danach, wie man die individuellen Lernprozesse im Selbststudium besser betreuen kann [2], [3].


Literatur

1.
Schulmeister R, Metzger C. Die Workload im Bachelor: Zeitbudget und Studierverhalten -Eine empirische Studie. Münster: Waxmann; 2011.
2.
Schulmeister R. Auf der Suche nach Determinanten des Studienerfolgs. In: Brockmann J, Pilniok A (Hrsg). Studieneingangsphase in der Rechtswissenschaft. Baden-Baden: Nomos; 2014.
3.
Barz H, Kroll B. Wie lernen Medizinstudierende in einem fächerübergreifenden und kompetenz-orientierten Studium? - Selbststudium zwischen Ideal und Kreuz-Plattform. Düsseldorf; 2016. (Unveröffentlichter Projektbericht)