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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Effekt der Lerneinheit «klinisches Assessment» von Pflegefachpersonen BSc auf die interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflegefachpersonen und Ärzteschaft

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Ursina Baumgartner - Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP8-480

doi: 10.3205/16gma259, urn:nbn:de:0183-16gma2590

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Baumgartner.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit 2006 wird an den Fachhochschulen Pflege ein Training von 150 Stunden klinisches Assessment (Anamneseerhebung, klinische Körperuntersuchung) [1] durchgeführt. Die Unterrichte werden durch zwei Dozierende mit einer pflegerischen und medizinischen Ausbildung erteilt. Ziel der Untersuchung ist nachzuweisen, dass Pflegefachpersonen mit dem klinischen Assessment ein rascheres und systematischeres Verständnis für Patientensituationen entwickeln, die klinische Entscheidungsfähigkeit erhöhen und sich die Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft verbessert.

Methode: Mittels einer Sekundäranalyse von 15 Transferberichten wurde untersucht, in welchem Ausmass die Studierenden am Ende der Ausbildung die beruflichen Abschlusskompetenzen Bachelor nach CanMEDS (http://chirurgie.umontreal.ca/wp-content/uploads/sites/20/CanMEDS.pdf, https://www.swissuniversities.ch/fileadmin/swissuniversities/Dokumente/DE/FH/Best_practice/1_KFH___Projekt_Abschlusskompetenzen_FH_Gesundheitsberufe_Abschlussbericht.pdf) aufzeigen. Der Schwerpunkt wurde auf „klinisches Assessment“ und „Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft“ gelegt.

Resultate: In allen 15 Berichten kann die Ausführung der sieben Rollen von CanMEDS (Expertin/Experte in Pflege, Kommunikator, Teamworker, Manager, Health Advocate, Lernende/Lehrender, Professionsangehörige/r) auf Bachelorniveau Pflege nachgewiesen werden. In der qualitativen Analyse zeigt sich, dass die Studierenden den Pflegebedarf von Patient/innen mithilfe des klinischen Assessments systematisch erheben, sie in der Lage sind Gesundheitseinbrüche präzise zu erfassen und zu beurteilen (Rolle Expert/in). Ihre Rapporte sind strukturiert, fokussiert, objektiv. Resultate werden fachlich fundiert zusammengefasst dokumentiert (Rolle Kommunikator/in). Ihr Auftreten verändert sich im positiven Sinne: sicheres Auftreten, fachliche Argumentation. Sie fühlen sich von Kolleg/innen, Vorgesetzten und der Ärzteschaft ernster genommen und ihre Vorschläge finden Anklang. Oberärzte, Hausärzte bedanken sich für fachlich klare Informationen (Rolle Teamworker/in).

Schlussfolgerung: Es lässt sich nachweisen, dass das klinische Assessment zu einem positiven Effekt in der Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft führt und einen Mehrwert für die Patientensicherheit bringt.


Literatur

1.
Lindpaintner L, Bischofberger I, Brenner A, Knüppel S, Scherer T, Schmid A, Schäfer M, Stoll HR, Stolz-Baskett P, Weyermann-Etter S, Hengartner-Kopp B. Defining Clinical Assessment Standards for Bachelor's-Prepared Nurses in Switzerland. J Nurs Scholarsh. 2009;41(3):320-327. DOI: 10.1111/j.1547-5069.2009.01286.x Externer Link