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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Kann Global Rating zur Bewertung der Hard Skills und Soft Skills von Medizinstudierenden in OSCE-Prüfungen beitragen?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jörg Reissenweber - Witten, Deutschland
  • Michaela Zupanic - Witten, Deutschland
  • Marzellus Hofmann - Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP8-613

doi: 10.3205/16gma253, urn:nbn:de:0183-16gma2532

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Reissenweber et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Im Modellstudiengang Medizin der Universität Witten/Herdecke werden bei OSCE-Prüfungen [1], [2] je Station anhand von Checklisten

1.
die stationsspezifischen Hard Skills (HaS),
2.
allgemeine ärztliche Soft Skills (SoS) und
3.
der Gesamteindruck als Global Rating (GR) bewertet.

Zusammenhänge zwischen diesen 3 Bewertungen sind zu untersuchen.

Methoden: Im WS 2013/14 wurde ein Pädiatrie-OSCE mit 6 Stationen und 34 Prüflingen durchgeführt. Korrelationen (Pearson) zwischen den folgenden 3 Bewertungen wurden berechnet:

1.
HaS wurden anhand von 10 bis 19 stationsspezifischen Kriterien (S-Items) in 3 Kategorien „vollständig bis nicht erfüllt“ bewertet.
2.
SoS wurden anhand von 4 konstanten stationsunabhängigen allgemeinen Kriterien (A-Items) mit Schulnoten bewertet:
- Struktur und Systematik
- Sorgfalt
- Patientenverständliche Sprache
- Respektvoller und einfühlsamer Patientenumgang
3.
GR erfolgte mit einem Kriterium mit Schulnoten.

Ergebnisse:

  • Bei 2 klinischen Untersuchungsstationen sind die Korrelationen zwischen HaS und GR stark betont mit r=-.605 (p=.000) und r=-.915 (p=.000).
  • Bei 4 Beratungs- oder Anamnesestationen sind die Korrelationen zwischen SoS und GR ebenfalls stark betont mit -.837 (p=.000) bzw. -.909 (p=.000) bzw. -.875 (p=.000) bzw. -.877 (p=.000).
  • Detailanalysen der SoS zeigen hohe Korrelationen zwischen dem A-Item „Struktur und Systematik“ und GR mit Werten von r=-.719 (p=.000) bis r=-.843 (p=.000).

Diskussion:

  • GR reflektiert in Form hoher Korrelationen lediglich, was ohnehin bei den Stationen im Vordergrund steht - HaS oder SoS.
  • Der SoS „Struktur und Systematik“ korreliert bemerkenswerterweise am höchsten mit GR.

Take home messages:

  • GR wird wesentlich durch strukturiertes, systematisches Vorgehen des Prüflings bestimmt.
  • GR mit nur einem Kriterium trägt nur sehr bedingt zur Bewertung von Hard- und Soft-Skills in OSCEs bei und liefert kaum einen zusätzlichen Informationsgewinn.

Literatur

1.
Brehmer M, Reißenweber J, Scheffer C, Hofmann M, Rützler M. Verbessert der Einsatz von studentischen Tutoren (als SP) die Reliabilität eines OSCE? Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma3. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma003.shtml Externer Link
2.
Reißenweber J, Scheffer C, Edelhäuser F, Hofmann M. Kann "Global rating" - in Ergänzung zur Bewertung der Prüflinge mit Hilfe von Checklisten - zu einer präziseren Auswertung einer OSCE-Prüfung beitragen? GMS Z Med Ausbild. 2008;25(1):Doc41. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/de/journals/zma/2008-25/zma000525.shtml Externer Link