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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Absolventenbefragung Reformstudiengang Medizin Berlin: Wie bewerten Absolventen 16 Jahre nach Einführung des Reformstudiengangs Ihr Studium?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Dorothea Eisenmann - Berlin, Deutschland
  • Hendrik Bösing - Berlin, Deutschland
  • Katja Anne Dannenberg - Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP15-672

doi: 10.3205/16gma252, urn:nbn:de:0183-16gma2523

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Eisenmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Mit der Einführung des Berliner Reformstudiengang Medizin (RSM) [1] hoffte man den bis dahin bei Absolventen beklagten Mangel an Praxisbezug im Studium und damit das Gefühl nicht gut auf den Berufseinstieg vorbereitet worden zu sein [2], entgegen zu wirken. Ziel dieser Absolventenbefragung war es zu erfahren wie Absolventen des RSM rückblickend ihr Studium in Bezug auf Zufriedenheit, Vorbereitung auf den Beruf und Lehrformate bewerten.

Methoden: Wir führten im Zeitraum von Mai-Juli 2015 eine Online Befragung für alle Absolventen des Reformstudiengangs durch. Der Fragebogen bestand aus 16 Fragen, die Bewertung der Absolventen erfolgte durch eine 4-stufige Likert Skala bzw. Auswahlantworten.

Ergebnisse: Von 693 im RSM immatrikulierten Studierenden, haben 168 (24%) Absolventen die Befragung vollständig beantwortet. 83% (n=141) waren sehr zufrieden mit Ihrem Studium. 53% (n=90) stimmen voll zu auf ihren Berufseinstieg gut vorbereitet worden zu sein. 51,79% (n=87) hat kein Lehrformat gefehlt, 36,31% (n=61) hätten sich einen Präparierkurs gewünscht. Die drei am häufigsten gewählten Fachrichtungen der Absolventen sind Innere Medizin, gefolgt von Allgemeinmedizin und Pädiatrie.

Diskussion: Wie bereits in den letzten Jahren [3] konnte erneut gezeigt werden, dass Studierende im Reformstudiengang deutlich zufriedener mit ihrem Studium sind, als Studierende im traditionellen Curriculum. Anders als bei Absolventen traditioneller Studiengänge2, fühlen sich Absolventen jetzt gut vorbereitet. Das Vermissen eines Präparierkurses kann als Vermissen eines Initiationsritus diskutiert werden. Grundsätzlich sind die Ergebnisse limitiert, da es sich um eine Selbsteinschätzung der Absolventen handelt.

Take Home Messages: Nach Beendigung kann der erste deutsche Reformstudiengang als Erfolg gewertet werden. Die Absolventen waren rückblickend nicht nur zufrieden mit Ihrem Studium, sondern haben sich auch gut auf ihren Berufseinstieg vorbereitet gefühlt.


Literatur

1.
Scheffner D. Reformstudiengang Medizin-Entwurf für ein neues Curriculum. Dtsch Arztebl. 1993;90(14):A-1018. Zugänglich unter/available from: http://www.aerzteblatt.de/archiv/90531/Reformstudiengang-Medizin-Entwurf-fuer-ein-neues-Curriculum Externer Link
2.
Brähler E. Wie bewerten angehende Ärzte rückblickend ihr Medizinstudium? Ergebnisse einer Absolventenbefragung. Gesundheitswes. 2004;66:51-56.
3.
Dettmer S, Kuhlmey A. Studienzufriedenheit und berufliche Zukunftsplanung von Medizinstudierenden-ein Vergleich zweier Ausbildungskonzepte. Report Versorgungsforschung-Arbeitsbedingungen und Befinden von Ärztinnen und Ärzten. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag; 2010. S.103-116.