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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Welche Lernziele setzen sich Studierende im Praktischen Jahr und welche Aussagen über die metakognitiven Kompetenzen lassen sich daraus ableiten?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Saskia Füngerlings - Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • Kerstin Mayrberger - Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg, Lehren und Lernen an der Hochschule mit Schwerpunkt Mediendidaktik, Hamburg, Deutschland
  • Matthias Angstwurm - Medizinische Klinik und Poliklinik IV am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • Inga Hege - Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • Yvonne Kosanke - Dekanat der medizinischen Fakultät, PJ-Koordination am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland
  • Patricia Raes - Celenus Klinik Ortenau, Zell a. H., Deutschland
  • Anja Härtl - Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP15-584

doi: 10.3205/16gma250, urn:nbn:de:0183-16gma2503

Veröffentlicht: 5. September 2016

© 2016 Füngerlings et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Selbstgesteuertes Lernen (SL) bildet die Grundlage für lebenslanges Lernen von Ärzten/innen [1]. Da die Fähigkeit, sich selbst Lernziele (LZ) zu setzen für SL unabdingbar ist [2], wurde in den Logbüchern der Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) eine Seite für die Formulierung eigener LZ vorgesehen. Hierdurch sollten die LZ, die für die dezentrale Lernsituation im PJ formuliert wurden, ggf. ergänzt werden können und die Studierenden so zum SL anregen. Da das Formulieren von LZ im engen Zusammenhang mit der deklarativen und exekutiven Dimension von Metakognition steht [3] und nicht klar ist, welche LZ Studierende sich im PJ selbst setzten, stellen sich folgende Fragen:

In welchen Klassen ((1) kognitiv, (2) psychomotorisch, (3) affektiv) setzten sich PJ-Studierende LZ und inwieweit lässt die LZ-analyse Interpretationen im Hinblick auf metakognitive Kompetenzen Studierender für das SL zu?

Methoden: Die von den Studierenden formulierten LZ der 454 Logbücher (Stichprobe aus dem Tertial Innere Medizin (2014 – 2015) werden anonymisiert transkribiert. Alle LZ werden entsprechend der Taxonomie von Krathwohl, Bloom & Masia [4] zugeordnet. Zudem werden die LZ auf Elemente exekutiver Metakognition überprüft und untersucht, ob sich auch die deklarative Komponente von Metakognition in den LZ abbilden lässt.

Ergebnisse: Derzeit erfolgt die Transkription der LZ. Erste Ergebnisse lassen vermuten, dass PJ-Studierende überwiegend stichpunktartige LZ formulieren. Zudem scheinen in der Domäne „affektiv“ deutlich weniger LZ formuliert worden zu sein als in den anderen Domänen. Die endgültigen Ergebnisse der Analyse werden im August vorliegen.

Diskussion und Ausblick: Auf Grundlage der Ergebnisse soll diskutiert werden, wie PJ-Studierende bei der Formulierung von LZ in allen drei Klassen für SL unterstützt werden können. Eine Möglichkeit wäre die tutorielle Begleitung Studierender bei der LZ-formulierung und der Analyse des Lernprozesses im Hinblick auf diese LZ.


Literatur

1.
Van Schaik S, Plant J, O'Sullivan P. Promoting self-directed learning through portfolios in undergraduate medical education: the mentors' perspective. Med Teach. 2013;35(2):139–44. DOI: 10.3109/0142159X.2012.733832 Externer Link
2.
Friedrich F, Mandl H. Analyse und Förderung selbstgesteuerten Lernens. In: Weinert FE (Hrsg). Psychologie der Erwachsenenbildung. Göttingen: Hogrefe; 1997. S.237-276
3.
Kaiser A. Selbstlernkompetenz, Metakognition und Weiterbildung. In: Kaiser A (Hrsg). Selbstlernkompetenz-Metakognitve Grundlagen selbstregulierten Lernens und ihre praktische Umsetzung. München: Wolters Kluwer; 2003. S.11-31
4.
Krathwohl DR, Bloom B, Masia BB. Taxonomie von Lernzielen im affektiven Bereich. Weinheim und Basel: Beltz Verlag; 1975.